Huhu,
bei den Pflanzen kann man das öfters beobachten, dass unterschiedliche Individuen andere Vorlieben und Geschmäcker haben. Die Ringelblumenblüten sind bei meinen Degus sehr beliebt, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass nicht unr bei den Chins, sondern auch bei den Degus das halt sehr unterschiedlich sein kann.
Auf Giftstoffe kann man im Prinzip nur bedingt gehen. Chinchillas gehören wie auch die Degus zu den Tierarten, die in ihrer Heimat teils stärker giftige Pflanzen verspeisen, welche andere Arten wenn überhaupt, nur in geringen Mengen vertragen. Die Gifttoleranz ist jedoch stark vom Giftstoff abhängig. Auch gibt es durch die Evolution ein gewisses Wettrüsten zwischen Tiere und Pflanzen, sprich Giftpflanzen, mit denen die Chinchillas und Degus Jahrhunderte, ja Jahrtausende zusammenleben, mit denen kommen sie unter Umständen besser zurecht als mit Giftpflanzen aus anderen Regionen (und das kann nur schon auf der anderen Seite der Anden sein, welche lange genug eine nahezu unüberwindbare Barriere darstellen) können wiederum, obwohl sie für andere Arten vielleicht weniger stark giftig sind, auf den Körper der Chins und Degus deutlich belastender wirken, ganz einfach weil sie mit dem Giftstoff weniger gut umgehen können, da sie ihn nicht kennen. Es gibt auf der anderen Seite natürlich auch wieder Giftpflanzen, die sind in den Giftstoffen nahezu identisch mit den einheimischen Giftpflanzen, wobei das gilt nicht nur für die Giftpflanzen und die Giftstoffe. Wir haben in Chile beispielsweise grosse Überschneidungen der Pflanzenwelt mit der in Neuseeland, weil diese Teile mal eine zusammenhängende Landmasse waren und lange Zeit sich austauschen konnten. Auch gibt es Ähnlichkeiten zu Südafrika und das südliche Australien, ja sogar Nordamerika, von dort über die Landbrücke Pflanzen einwandern konnten und seit etwas mehr als 500 Jahren haben wir dann noch Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, die eingeschleppt wurden: Reiherschnabel, Kamille und andere Pflanzen sind heute in Chile weit verbreitet, obwohl sie eigentlich gar nicht hierher gehören. Diese werden teilweise auch rege von den Tieren gefressen und bereichern ihren Speiseplan.
Du siehst also, das mit den Pflanzen ist gar nicht so einfach, wie das manchmal dargestellt wird. Man kann die Pflanzen anhand ihrer Giftigkeit zwar grob einschätzen, aber letztlich entscheiden deine Tiere, was für sie fressbar ist.
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