Definition Inzucht:
Inzucht ist die Verpaarung der nächsten Angehörigen miteinander, also Geschwister untereinander, Vater mit Tochter, Mutter mit Sohn, Neffen untereinander usw usf ... mit könnte hat das wenig zu tun, entweder, es ist Inzucht, oder es ist nicht Inzucht.
Inzucht an sich ist weder gut noch schlecht, genau wie jede andere Verpaarung auch.
Gefahren der Inzucht:
Wird über viele Generationen Inzucht betrieben, wird die Population sich genetisch immer mehr gleichen - Säugetiere haben ein sehr ausgeklügeltes Immunsystem, welches auf der Heterogenität der Immungene aufbaut. Werden diese für die Immunität zuständigen Gene reinerbig, kann sich das betroffene Tier nicht mehr anpassen, wenn es neuen Infektionskrankheiten ausgesetzt wird. Das passiert allerdings nicht mit einer einzigen Inzuchtverpaarung, sondern erst nach vielen, vielen Inzuchtverpaarungen. Wird ein solches Tier wiederum verpaart mit einem Tier, mit welchem es nur sehr weitläufig verwandt ist, werden die Jungen wieder mit nur einer einzigen Generation mischerbig und können sich ebenso gut an neue Krankheiten anpassen, wie jedes andere Tier seiner Art auch.
Vorzüge der Inzucht:
Schon innerhalb nur weniger Generationen werden statistisch gesehen alle Gene einmal reinerbig, man sieht also anhand der Jungen, was man für Gene in seiner Population hat und kann alles ausselektieren, was schlechte Eigenschaften vererbt. Versucht man, auf Deibel komm raus Inzucht zu vermeiden, bleiben all diese Gene erstmal für lange Zeit mischerbig und nicht sichtbar und irgendwann, nach vielen, vielen Generationen, kommen doch mal zwei Tiere zusammen, welche die gleichen schlechten Eigenschaften vererben und schon hat man den Salat ... denn wenn nun die ersten Erbschäden sichtbar werden, haben sich die rezessiven Gene, die man nicht in der Zucht haben will, über die gesamte Zuchtpopulation verbreitet und lassen sich nicht mehr wegselektieren - oder halt nur noch über Inzucht, wobei wir wider beim Myth sind, daß Inzucht Schäden verursache ... DAS stimmt nämlich nicht.
Inzuchtdepression:
Wird über Generationen Inzucht betrieben, aber nicht selektiert, kann beobachtet werden, daß nun oftmals die Fruchtbarkeit und Größe abnimmt. Das hat damit zu tun, daß hier Gene, die unter anderem Größe und Fruchtbarkeit verursachen, reinerbig werden ... sind es ausgerechnet die Gene verminderter Fruchtbarkeit oder verminderter Größe, werden die Jungen mit jeder Generation immer kleiner und unfruchtbarer.
Wird jedoch auf Größe und Fruchtbarkeit hin selektiert, passiert das Gegenteil, die Tiere werden immer größer und fruchtbarer, weil die entsprechenden Gene, die dafür verantwortlich sind, immer reinerbiger werden.
Heterosiseffekt:
Habe ich zwei Inzuchtstämme und kreuze sie miteinander, kann ich oft beobachten, daß Größe und Fruchtbarkeit schon bei den daraus hervorgehenden Jungen enorm steigt ... hier wird einfach wieder die für Größe und Fruchtbarkeit zuständigen Gene mischerbig und wenn diese Gene in mischerbigkeit zufälligerweise zu Größenwachstum und vermehrter Fruchtbarkeit führen, hab ich den Heterosiseffekt.
Anders, wenn ich zwei Inzuchtstämme habe, die konsequent über Generationen auf Fruchtbarkeit und Größe hin selektiert wurden - der Heterosiseffekt sorgt nun dafür, daß die Jungen aus einer Mischehe allesamt unfruchtbarer und deutlich kleiner werden!
_________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka
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