Huhu,
die Industrie gleicht sich die eine der andere wie der Tupfen auf dem i. Könnt ihr euch vielleicht erinnern an Werbung zu Hundefutter? Speisereste=baba, Fertigfutter xy ist viel besser, da gesunde Nährstoffe und ausgewogen, blabla
Jetzt die selbe Masche mit Probiotika in grün. Im CF war jemand so lieb da was zu zitieren, ich spar mir da mehr Mühe für deren Lobby:
Zitat:
Hat überhaupt nix mit einer Phobie zu tun und BBB halt ich durchaus bei einer AB gabe für Sinnvoll, sind im endeffelt auch nur Milchsäure Bakterien.
Die findet man auch in Bio-natur Jogurten.
Zitat:
Ein "besserer" probiotischer Joghurt hat mehr Keime als herkömmliche Joghurt's, denn:
Durch die hohe Anzahl der Keime im Joghurt kann man davon ausgehen das viel mehr Keime die Magenpassage(Magensäure) überleben und da hinkommen wo sie auch nützlich sind, nämlich im Darm!
Was mittlerweile jedoch verstärkt Anerkennung findet, ist der positive Einfluss probiotischer Joghurtkulturen auf die Unterdrückung krankheitserregender Keime im Darm.
Probiotischer Joghurt hilft nachweislich auch gegen arzneilich hervorgerufenen Durchfall.
[Quelle: ]
http://www.vital-basis.de/joghurt/index.php (strukturelle Änderungen der Formatierung des Originaltextes von mir)
Quelle:
http://www.chin-forum.de/Board/ftopic10 ... tml#100170
Kurz nochmals auf den Punkt gebracht, ein guter [Anm: was immer das auch heissen mag] probiotischer Joghurt habe positive Auswirkung auf den Darm und unterdrücke krankheitserregende Keime. Durch die Erwähnung dass der probiotische Joghurt mehr Keime haben soll als herkömmlicher Joghurt versucht der Text den Eindruck zu erwecken, dass analog dazu der probiotische Joghurt besser sei, wenn auch nüchtern analysiert das eben mit keinem Wort gesagt wird, durch die Komposition der Aussagen wird aber dem flüchtigen Leser genau dieser Eindruck erweckt. Es wird also bewusst versucht den Leser zu manipulieren.
Richtig ist nämlich, dass ein guter normaler Joghurt genau so wirksam ist wie die teilweise sehr umstrittenen probiotischen Joghurts. Der krampfhafte Versuch zu unterstreichen, wie erwiesen doch die Wirkung sei, aber wer genauer nachfragt, wird auf interne Forschungen verwiesen, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen geheim sind, sollte stutzig werden, denn unabhängige Tests sind alle sehr uneindeutig und konnten bisher kaum wirklich nennenswerte Vorzüge feststellen, die aber ganz klar bei den werbewirksamen Versprechen zur Anpreisung der Produkte ganz klar gemacht werden. Mit anderen Worten, das ist eine riesen Sauerei, unlauterer Wettbewerb und höchst bedenklich, da Gesundheitsversprechen im Graubereich gemacht werden, die genau genommen nicht zulässig wären.
Und dann wäre wieder einmal der Joghurt-Versuch von Murx, der mir unweigerlich dazu in den Sinn kommt:
Da sind plötzlich Hefepilze im Kot von gesunden Tieren nachweisbar, die mit probiotischem Joghurt gefüttert wurden, ebenso bei CC, nicht aber bei normalem Naturjoghurt. Nicht irgendwie komisch? Ein gesunder Darm, in dem plötzlich Hefepilzen wachsen, weil er mit noch gesünderen Bakterienkulturen saniert wurde?
Oder noch ein interessanter Hinweis liefert uns Udo Pollmer, seines Zeichens Buchautor, der für eine kritische Herangehensweise an das Thema Ernährung bekannt ist, und der einzige mir bekannte Buchautor ist, der es versteht die Menschenernährung unter dem Aspekt von biologischen Grundlagen zu beleuchten. Er macht auf jeden Fall darauf aufmerksam, dass die verwendeten Bakterienkulturen aus Fäkalien gewonnen würden und kommen dann ins Joghurt. Weiterer Problempunkt, Darm- und Fäkalienbakterien fühlen sich wohl kaum in einem so verschiedenen Produkt wie Joghurt wohl, das für sie wohl ziemlich lebensfeindlich sein dürfte und kaum geeignete Nahrung bieten dürfte, dazu kommen kühle ungeeignete Temperaturen. Alles in allem also sehr fraglich, ob da diese Bakterien überleben. Die dürften daher mehr tot denn lebend sein, die werden dann geschluckt. Sollten doch noch einige lebende darunter sein, gibt es ein weiterer problematischer Punkt. Die Bakterien, so Sinn und Zweck der Probiotika, sollen die im Darm ansässigen Mikroorganismenkulturen verdrängen, denn der Darm ist ja dicht besidelt. Eher konkurrieren diese Bakterien nun mit ihnen ähnlichen Bakterien, die ihnen verwandt sind und ähnliche Nischen im Darm besetzen, meist also gesunde Bakterien. Da sich aber nicht alle festsetzen können, gibt es einerseits freie Plätze, die z.B. von pathogenen Mikroogranismen nun angegriffen oder besiedelt werden können, andererseits werden nützliche Mikroorganismen zu guntsen von fragwürdigen, da wenig getesteten, Bakterien verdrängt. Der Nutzen unter dem Strich?
Der ist sehr einfach und sehr lohnend, Probiotika lässt sich als Arznei-Food verkaufen, der eigentlich einen Beipackzettel benötigt, aber dank Graubereich und beide Augen zudrücken, der Kontrollbehörden als Lebensmittel durchschlüpfen darf. Da ein grosser zusätzlicher Nutzen durch Werbung angepriesen werden kann, lässt sich gegenüber dem Konsumenten einen massiv überteurten, wenn nicht schon unverschämt überrissenen Preis abknöpfen. Der Nutzen ist also ganz handfest ein saftiger Gewinn, wie so manch andere Branche nicht mal davon zu träumen wagte... nur die Tierfutterindustrie wird das wohl noch übertrumpfen mit zu Premiumfood verarbeiteten Abfallprodukte und Nahrungssupplemente.