Ich selbst hab auch schon Frischgrün in der Tüte im Kühlschrank oder, noch viel schlimmer, Frischgrün in einem großen Plastiksack in der Scheune gelagert - Probleme dadurch hatte ich nicht ... und ich hatte ja früher Rheinische Schecken, also eine Kaninchenrasse, die dafür bekannt ist, daß sie als Jungkaninchen schnell Probleme mit der Verdauung bekommen.
Was auch dagegen spricht, daß es diese Art der Lagerung war, ist einfach, das gewöhnlicherweise die Kaninchen dann Blähungen und Matschkot bekommen, das fällt doch auf ...
Eventuell liegt vielmehr hier der Casus Plexus, wenn es denn überhaupt einen gibt:
Zitat:
und sie sammelt auch ganz penibel nur drei, vier Sorten Frischgrün, das sie zu 100% kennt
Oft ist es so, daß hier die Gesamtauswahl für Kaninchen zu gering ist und damit es zu Immunschwäche kommen kann. Kaninchen kommen irgendwie besser mit viel Frischfuttersorten, auch wenn da ein paar giftige bei sind, klar, als mit wenigen 100% nichtgiftigen Futtersorten. Erhöht man die Futtersortenvielfalt deutlich, nimmt auch die Robustheit der Kaninchen zu.
Ein anderer Punkt ist die Pelletfütterung - keines der Kaninchen von mir, die damals Pellets als Jungtiere bekommen hatten, ist älter wie fünf Jahre geworden. Sie hatten alle mit über fünf Jahren wieder leichte Verdauungsbeschwerden bekommen. Langzeitschäden durch Pellets?
Noch eine Möglichkeit ist einfach Pech ... die Beschreibung der Todesarten klingt für mich wie drei verschiedene Dinge, die nix miteinander zu tun haben ...
Bei dem Kaninchen mit Kokzidiose und dem Wurmei deutet vieles drauf hin, daß da schon vorher was im Argen lag ... meist vermehren sich Eimeria bei Streß oder bei Vorerkrankungen stark. Auch Würmer haben gewöhnlicherweise keine negativen Auswirkungen aufs Kaninchen - allerdings nur solange, wie das Kaninchen nicht noch anderweitig erkrankt.
Nicht erkannte Rodentiose als Erstinfektion? Herpesinfektion?
Auch in der Wohnung gibt es eine Menge, was gefährlich bis stark giftig für Kaninchen ist und manchmal gefressen wird. Angefangen von Teppich über Stoff bis hin zu Reinigungsmitteln. Hat sich da was geändert? Also am Futterverhalten der Kaninchen, was die Wohnungseinrichtung angeht, oder wurden neue Möbel, Teppiche oder so gekauft?
Dagegen würde sprechen, wenn die Kaninchen tag und vor allem in der Nacht frei in der Wohnung laufen dürfen, es ist richtig auffällig, daß Stoffe und Teppich fast nur von Kaninchen gefressen wird, die nachtsüber in den Stall gesperrt werden und nicht nachts frei rumlaufen dürfen. Ausschließen kann man es jedoch auch nicht bei uneingeschränktem Freigang in der Wohnung.
Die Gebärmutterentzündung mit Tumorbildung ist fast schon normal bei nichtkastrierten Häsinnen, sie kommt genauso oft vor wie bei nichtkastrierten Kätzinnen, die keine Jungen haben dürfen. Das liegt einfach daran, daß die Kaninchen sich hormonell zum Kinderkriegen vorbereiten, jedoch nicht daran angepaßt sind, dann keine Jungen zu bekommen. Die Anwesenheit eines Rammlers - ob kastriert oder nicht kastriert, ist hierbei egal - und Wohnungshaltung scheinen das auch noch zu fördern. Das hat jetzt nix mit den Verdauungsproblemen der andern beiden Kaninchen zu tun - es sei denn, daß die übermäßige Vermehrung der Eimeria spec von einer beginnenden Gebärmutterentzündung ausgelöst wurden. Nur wäre die doch sicherlich bei der Obduktion aufgefallen?
Mal ganz davon abgesehen, daß von diesem Phänomeen keine Rammler betroffen sind ... die haben schließlich keine Gebärmutter.
Beim Rammler wäre noch die Möglichkeit, daß es sich um einen reinerbigen Punktschecken handelt ... ist er gescheckt? Womöglich noch relativ viel weiß und wenig Farbe?
Reinerbige Punktschecken haben oft eine angeborene Darmschwäche, als Babies mit Milchnahrung wachsen sie besonders schnell und sind stärker wie ihre Geschwister, mit dem Absetzen überholen die Geschwister diese reinerbigen Punktschecken von der Entwicklung her. Einige dieser Punktschecken leben höchstens ein halbes Jahr, andere werden normalalt, haben jedoch immer schnell was mit dem Darm, egal wie man sie füttert. So richtig robust werden diese Kaninchen nie und die Wahrscheinlichkeit, daß sie früher aufgrund von Darmschwierigkeiten sterben, ist recht hoch.
Meist ist diese Darmschwäche verbunden mit der Punktscheckung, es ist jedoch nicht dasselbe Gen. Es kann also vom Punktscheckungsgen getrennt und dann eigenständig weitervererbt werden, so daß man auch reinerbige Punktschecken ohne diese Darmschwäche haben oder sehr selten, nichtgescheckte Kaninchen, die von Punktschecken abstammen, die diese Darmschwäche haben. Die Darmschwäche selbst ist rezessiv, die Punktscheckung dagegen dominant ...