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Gehegestrukturierung
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Autor:  davX [ 14.08.2013, 06:37 ]
Betreff des Beitrags:  Gehegestrukturierung

Huhu,

wie strukturiert ihr eure Gehege? Was ist wichtig? Was brauchen eure Chins?
Welche Aktivitäten sollte man beim Einrichten beachten?

Habt ihr zum Beispiel Laufäste oder Baumstämme? Wie sieht es aus mit Liegeplätze? Quetschen sich eure gerne zwischen zwei Wände oder so und wenn ja, habt ihr das beim Käfig berücksichtigt? Was sind eure Highlights an Strukturen in euren Käfigen, was empfindet ihr als wichtig?

Und wie habt ihr es mit der Einstreu? Es heisst ja oft, man biete besser keine Streu an. Bewährt sich das oder was sind Vor- und Nachteile gegenüber dem Einstreuen? Und wie sieht es aus mit Zonen mit Einstreu, vielleicht auch mit Rindenmulch oder Stroh, wie ist es mit der Akzeptanz... gibt es da Erfahrungen?

Autor:  Sileas [ 14.08.2013, 10:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Ein paar Stichworte zur Einrichtung die ich wichtig finde:

Verschiedene Strukturen am Boden (Einstreu, Steine, Rinde, etc.), Äste zum Klettern und Balancieren, freie Flächen zum Rennen, Tablare auch ganz oben anbringen und in verschiedenen Distanzen / Höhen anbringen. Tablar ganz oben anbringen wo Chinchilla nur mit extra Sprungkraft oder abstossen an der Wand oder am Gitter hochkommt.
Viele Röhren und andere Versteckmöglichkeiten. Diese auch auswechseln/abwechslungsweise anbieten und immer bei der Reinigung des Geheges alles umstellen (dies aber nicht bei Chins mit Sehschwierigkeiten).

Einstreu ist für mich ein muss! Zudem ist es meines Wissens in der Schweiz nicht erlaubt kahle Käfigböden zu haben.

Autor:  Shagya [ 14.08.2013, 21:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

huuiiuiii Fragen über Fragen :D

Sileas hat eigentlich schon alles perfekt aufgeschrieben :D

Hier gibt es auch verschiedene Strukturen....Steine, Tonartikel, Sitzbretter aus Fichte, Sitzbretter aus OSB4, Baumstämme, dicke Kletteräste zum sitzen, Korkröhren. Was meine Chins genau brauchen, kann ich bis heute nicht genau sagen. Ich merke, das 2 von ihnen sehr gerne auf dem Kletterast sitzen. Leider habe ich momentan nur einen großen und einen kleinen davon. Die andere sitzt unwahrscheinlich gern in der Korkröhre.
Ich habe keine Einstreu im Käfig. Meine schlafen auf dem nackten OSB Boden. Ich habe den festen Schlafplatz mal eingestreu (Hanf, Hobelstäne), aber beides wurde zur Seite geschoben bzw. raufgepinkelt.

Im Käfig habe ich eigentlich keine freie Fläche alles ist großzügig verteilt. Sie können aber ohne Probleme durchflitzen. Was ich aber immer merke, wenn ich den Käfig komplett ausräume, ist die leere Fläche toootal interessant, aber auch nur kurz :D. Bin ich dann beim einräumen und umgestalten ist hier Krümel der erste der alle 2 minuten schaut, ob ich schon fertig bin und testet sofort alles aus, egal ob fertig oder nicht. Ihn macht das total happy wenn ich umräume und er quietscht wie ein Kleinkind. Auch steckt er durch sein gequiecke die anderen beiden an, die dann natürlich auch gucken kommen. Also das ist auch für mich immer ein Highlight und total toll anzusehen *herz* *hin und weg bin* Deswegen denke ich, das die Umgestaltung ein muss für Chinchillas sind. (natürlich angepasst an ihre Verhältnisse bzw. Behinderungen)

Es gibt hier nur ein Brett, wo sich auch mal auf die Seite gelegt wird, und das ist das Quetschbrett. Sonst liegen meine Chins nicht.

Es ist super wichtig im Chinchillakäfig (weil halt Fluchttiere) richtig gute Rückzugsmöglichkeiten anzubieten. Ich habe hier ein Quetschhaus, wo ich nur mit den Fingerspitzen rein komme, und wenn hier einer mal Angst hat, rennen sie dort rein. (ausgenommen Krümel, der hat keine Angst :D) Ansonsten große Korkröhren so platzieren, wo man nur schlecht in die Öffnung reinschauen/greifen kann.

Bzgl. Einstreu nochmal

Es hat sich bei mir ohne Einstreu bewährt. Einstreu auf OSB ist einfach viel zu glatt, sie rutschen regelrecht aus, sollten sie mal schnell in Panik weglaufen. Ich habe schon seit 2 Jahren nur noch Pipischalen und fahre damit sehr gut. Auch den Chins merke ich nichts an. Wir haben hier weder wunde Ballen noch sonst was. Was ich aber gerne mal geben möchte, ist dieses Waldeinstreu. Doch das Problem ist, dass die das dann als Klo benutzen. Ich muss hier höllisch aufpassen, das nicht zu viele Kräuter auf einen Haufen liegen, sie benutzen das sofort als Klo -.-

Autor:  Sileas [ 15.08.2013, 10:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Ja es ist halt einfach wichtig, dass man verschiedene Materialien anbietet und abwechselt. Verschiedene Hölzer, Steine, Einstreuen, etc.

Die Beobachtung mit dem totalen Ausräumen, putzen und neu gestalten mache ich auch. Die Chinis lieben ein frisch geputztes Gehege das neu eingerichtet ist. Sie zeigen dies deutlich durch die Lautsprache, Aufmerksamkeit und das entdecken der neu gestalteten Fläche.

Autor:  davX [ 15.08.2013, 12:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Nur kurz, ich frage weil mich das mehr im Detail interessiert wie das mit der Einrichtung ist, was so üblich ist und was ihr beobachet habt, was für die Chins wichtig ist (das ist ja nicht immer das selbe).
Wir hatten das Thema in der Vergangenheit bei den Degus und den Meerschweinchen und dort unterscheiden sich die Bedürfnisse ziemlich. Auch wenn ich vergleiche Degu und Chinchilla scheint es da durchaus auch einige Unterschiede zu geben.

Ein Punkt ist eben auch das mit der Einstreu. Bei Degus ist es unüblich ohne Streu, bei Chinhalter hab ich es öfters gehört (gerade auch in Bezug mit Chinzimmerhaltung) und ebenso bei Kaninchenhalter, letztere sollen sogar stubenrein werden, dann brauchen sie nur eine Kloecke/box.

Autor:  Senselesshope [ 16.08.2013, 11:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Hallo,

also ich habe zwar bisher nicht viel Erfahrung aber zum Thema Einstreu kann ich nur sagen das es bei mir ohne nicht gehen würde.
Die drei tapsen total gerne drauf rum, gerade wenn ich sie gewechselt habe finden die es total toll. Ansonsten ist es halt nicht verkehrt, damit das Pipiaufgesaugt wird. Außerdem verteilen sie die Einstreu gerne. es gibt stellen da wollen sie einfach keine Einstreu. Dan schieben sie sie einfach bei Seite oder buddeln mal ein wenig drin rum. Scheint Ihnen sehr viel Spaß zu mahen.

Bei der Einrichtung achte ich auf verschiedene Untergründe große Äste, Ton, Kork etc.) Alle dre haben verschiedene Vorlieben was den Untergrund angeht
Bei der Verteilung achte ich darauf, dass genug freie Fläche zum rennen vorhanden und und das es viele Verstecke gibt.
Ansonsten achte ich auch auf das Sprung verhalten: Sind Kettensprünge, Quetsch/Dreh-Sprünge mögich? Sind die Bretter so angeodnet das sie alles mögichst gut erreichen und viele Möglichkeiten haben durcch zu hüpfen? Also sprich gibt es nur einen vorgeschriebenen Weg oder können sie jedes Brett auf verschiedene Wege erreichen? Ist die Einrichtung sicher befestigt bzw. kann sie nicht umkippen oder runterfallen? Können die Chins runterfallen? Wenn ja wie tief?
Aüßerdem achte ich darauf das sie die Möglichhkeit haben kurze und lange Sprüge zu machen.

Ich glaube das sind so meine wichtigsten Gedankengänge.

Freundliche Grüße

Katha

Autor:  DieGrauen [ 19.08.2013, 22:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Diese Punkte erscheinen mir im Laufe der Erfahrung als sehr wichtig für Chinchillas:

- Einstreu nur an bestimmten Stellen als WC, aber ansonsten halten sich meine nur darin auf, wenn sie Pinkeln müssen oder es ihnen nicht gut geht (wobei es da unterschiedlich ist....aber wenn ein Chinchilla im Einstreu sitzt und nicht pinkeln muss, dann ist das bisher definitiv ein Zeichen dafür, dass ganz und gar was nicht stimmt)
Da mögen sie Variationen, von Holzeinstreu über Rindeneinstreu bis hin zu normaler Erde....alles interessant und OK

- Höhlen, Höhlen, Höhlen.....Ich meine damit wirklich dunkle Höhlen, also Labyrinthäuser oder Häuser in Häuser oder etwas Derartiges. Hauptsache es ist innen dunkel.

- Platz zum Sprinten, gerne auch schmale Stege, die sie als Autobahnen nutzen können.

- Ausgucke von oben

- aber auch die kniffligen Klettermöglichkeiten über Geäste z.B.

- Gequetscht wird immer gerne, das berücksichtige ich grundsätzlich beim Umbau der Einrichtung.

Autor:  Murx Pickwick [ 21.08.2013, 16:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Auch ich hab die Erfahrung gemacht, daß Einstreu eher gemieden wird, bzw nur als Pinkelecke oder ähnliches benutzt wird. Medo mochte eingestreute Bereiche nicht mal, als es ihr anfing immer schlechter zu gehen.
Was aber gerne genutzt wird, sind Sand- oder Toneinstreu ... hier sonnen sich die Chins gerne, sie baden drin, sitzen drin, kühlen sich ... allerdings sorgen sie auch recht schnell dafür, daß das alles wieder ausgewechselt werden muß und das Wechseln von sandeingestreuten Flächen ist lange nicht so einfach, wie mal kurz Sägespäne oder Hanfstreu rausfegen, dazu kommt das deutlich höhere Gewicht von Sand und Tonerde.

Ich selbst habs aufgegeben mit Einstreu, bei mir ist alles in Schüsseln und anderen Behältnissen verpackt.

Was bei mir noch sehr gut ankommt, ist es, einen mit Ästen vollgestellten Bereich mit Heu abzudecken - chin versteckt sich unter der Abdeckung, chin frißt die Abdeckung und chin verteilt die Abdeckung :D
Ansonsten, wie bei den Anderen, wichtig sind Quetschetagen (waagerechte und senkrechte), gute, dunkle Verstecke (möglichst Labyrinthäuser), verschieden benutzbare Fluchtwege, verschiedene Möglichkeiten, ihre Sprünge zu zeigen (wobei bei mir mom keine Wandsprünge mehr möglich sind, was nicht gut ist), Ast- und Steinhaufen und erhöhte Aussichtspunkte.

Autor:  davX [ 22.08.2013, 17:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

@Katha
Ich denke auch, dass verschiedene Bodenarten sinnvoll sind. Was sie dann bevorzugen können sie selbst wählen.
Jedoch denke ich auch, das muss nicht im Widerspruch stehen zum (teilweisen) Verzicht von Einstreu, da dieser ja nicht bedeutet, dass gar keine Einstreu in die Käfige oder Chinchillazimmer kommt, sondern dass es dann eher so Bereiche gibt, Kloecken, Sandbäder usw. die das dann anbieten. Ich denke auch, es ist letztlich auch eine Frage der Menge, wenn man ein Zimmer hat, dann ist der Verbrauch an Streu schnell mal so gross, dass man sich fragen muss, ob sich das lohnt.

@Anja
Danke, gerade dass du die "Autobahnen" erwähnst, finde ich lustig. Das ist auch etwas, das ich in Bezug auf Degus immer wieder erwähne ;). Bei mir wars ja die Aussenhaltung, die mir viel gebracht hatte an wertvollen Beobachtungen.
Allerdings würde mich noch interessieren, was meinst du mit "kniffligen Klettermöglichkeiten über das Geäst"? So dünne Zweige, über die es schwierig ist zu klettern oder so?

Autor:  DieGrauen [ 22.08.2013, 21:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Ja, ich habe den Eindruck, dass sie es lieben, wenn sie Klettermöglichkeiten haben, die ihnen ein bisschen was abfordern. Muss auch nicht unbedingt super dünn sein, das nutzen sie eher nicht, aber halbdicke Äste, die gebogen oder geringelt sind und nicht nur - wie Autobahnen - geradeaus laufen.

Murx: Super Idee mit den Ästen und dem Heu :idea:

Autor:  Senselesshope [ 05.09.2013, 09:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

hallo,

Also was meine Mäuse total toll finden ist wenn ich einen Straus aus Zweigen oder Kräuterpflanzen oben aufhänge und ihn dann bis circa 10 cm über den Boden hängen lasse. Dabei sollte er möglichst so hängen, dass die Chins mit Anstrengung überall hinkommen oder eben an einen Teil der Schnurr kommen, damit sie ihn runterholen können (Schnurr zernagen). Das finden die super und waren gestern über 4 Stunden mit beschäftigt.
ist mal was anderes als der doofe napf.
was sie auch toll finden sind die Holzwäscheklammern. Hab die an den Käfig geklebt und tu immer ein paar Kräuter mit befestigen. Natürlich sind die Wäscheklammern auch so befestigt, dass sie nur erschwert an die Kräuter kommen. Ist ganz lustig mit anzusehen und scheint ihnen auch jede Menge Spaß zu machen.

Autor:  Murx Pickwick [ 05.09.2013, 11:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Auch sehr gute Ideen mit dem Futter schwer erreichbar aufhängen! :D

Autor:  Sileas [ 06.09.2013, 06:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Ich hänge auch ab und zu Kräutersträusse in den Käfig.
Worauf man dabei achten soll, ist dass sich keine der Mäuse in der Schnur verheddern kann und dass es eine biologische Schnur ohne Kunststoff ist, bspw. 100% Leinen.

Autor:  Senselesshope [ 12.09.2013, 14:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gehegestrukturierung

Hallo,
Als Schnur hab ich Bast und ich glaube das andere ist Sisal. Wird ohne hin nur angeknabbert und nicht gefressen, sind aber beide ohne Farbstoffe oder Kunststoff und soweit ich das beurteilen kann ungefährlich für die kleinen.

Gruß
Katha

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