Kapitel 10 - Unerwartete Schwierigkeiten und 2/3 Happy End!Ich habe lange nicht mehr berichtet - wegen der im Titel angedeuteten Schwierigkeiten.
Dieses Jahr hatte ich sehr große - und immer noch anhaltende Pollenallergie, dazu auch mal wochenlanger Dauerkopfschmerz. Damit war ich außer Gefecht. Im Auslauf waren auch keine Fortschritte erkennbar.
Allerdings hatte ich mir einen neuen Geniestreich ausgedacht, die Racker zu überlisten:
Die Methode: "Dann vergesellschaftet euch doch alleine!"
Dazu habe ich zwei Züchterkäfige nebeneinandergestellt. In den einen kam Sam, in den anderen Oscar, denn die beiden hatte ich als den schwierigsten Teil angesehen. Beide Käfige wurden unter Käfigtausch immer näher aneinandergerückt, bis dahin also wie gehabt. Aber das besondere dieser Käfige sind die Klappen und Laufgänge, ursprünglich dazu gedacht, einem Böckchen über den Laufgang Zutritt zu seinen Weibchen zu erlauben. Sollte er eine nicht besuchen, dann konnte man die entsprechende Klappe schließen.
Ich wollte das jetzt ausnutzen, und sie so selber bestimmen lassen, wann sie sich gegenseitig besuchen. Wenn sie andeuten, daß sie Interesse haben, kann man erstmal eine Klappe öffnen. Bleibt es ruhig, wenn da durch den Laufgang getobt wird, kann man auch die zweite Klappe öffnen, und sie können sich besuchen.
Soweit, so gut. Sam und Oscar waren soweit, daß ich meinte, sie würden noch eine Woche brauchen, und dann wäre die Vergesellschaftung der beiden fertig.
Dann wurde Sam krank, so richtig krank. Er mußte sofort umziehen, da er erstmal Ruhe brauchte, genaue Beobachtung und zeitweise Zufütterung.
Sam tauschte den Käfig mit Lukas, mit dem alles von vorn anfing - und Sami war erstmal aus dem Rennen.
Das Aneinanderrücken von Lukas und Oscar ging super, sie standen schon tagsüber ohne Abstand nebeneinander - da entpuppte sich Oscar als Werchinchilla. Mit Vollmond hing er am Gitter, verbiß sich darin und rüttelte und wollte Lukas an den Kragen. Ich mußte einen Sichtschutz improvisieren. Nach Vollmond habe ich den wieder entfernt, und was macht Oscar? Will Lukas an den Kragen. Ich mußte seeehr weit wieder auseinanderrücken.
Mittlerweile kontaktete Lukas mit Sam, während Oscar den für ihn unsichtbaren Wickie gerufen hat.
So weit, so schlecht.
Heute war große Grundreinigung von Sams Käfig. Während ich putze darf er das Zimmer begutachten. Er geht an den Züchterkäfigen vorbei: Oscar flippt wieder aus - und wird erstmal woanders hingebracht. Lukas kontaktet eifrig und will raus.
Warum eigentlich nicht? Und damit habe ich den Lukas ins Zimmer gelassen...
Beide waren ausgesprochen ruhig und freundlich, haben genäselt. Ich war einigermaßen sprachlos. Sie durften laufen, solange sie Lust hatten, dann sind sie in Sams Käfig gegangen.
Mit leicht klopfendem Herzen habe ich die Tür hinter ihnen zugemacht. Sie sind erstmal ins improvisierte "Vergessellschaftungs-Schlafhaus" gegangen. Das ist ein durch Nagereien unbrauchbar gewordenes Badehaus mit Plexiglasfront, man kann also sehen, was sie anstellen. Und das war vielversprechend:
viewtopic.php?p=53369#p53369Ich habe sie jetzt erstmal wieder aus dem großen Käfig genommen und über die Stationen kleine Transportbox (mit Bravour kuschelnd und schlafend bestanden, 15 - 30 min) - große Transportbox (dito) - kleiner Käfig (da sitzen sie jetzt und über Nacht) werden sie hoffentlich morgen soweit sein, in den großen Käfig mit erstmal nur einer Ebene umziehen.
Sam, das Sorgenkind, ist zwar momentan erschöpft, aber er wirkt glücklicher und hochzufrieden - und ich hoffe, das hilft ihm bei der Gesundung.