Chinchilla-Scientia-Forum.de

Ich finde es immer wieder klasse zu beobachten, wie sich die Chins gegenseitig aufeinander einstellen. Da könnte sich so manch ein Mensch eine Scheibe abschneiden...

Wenn ich Kevin und Sam z.B. sehe. Kevin bekommt jede paar Monate mal seine 5 min oder aber auch wenn die Weibchen gerade hitzig sind, wo er den Sam unendlich nervt, ihn den ganzen Tag putzt und besteigt und gaaanz viel erzählt und kontaktiert. Dieser lässt sich von dem Verhalten so gar nicht beeindrucken und bleibt völlig cool. Wenns ihm aber irgendwann zu viel wird, weist er die Nervensäge kurz aber deutlich in die Schranken und so ist wieder Ruhe. Kevin versteht es dann und lässt Sam in Ruhe und kommt kurze Zeit danach angeschleimt Kein Chin würde es mit Kevin aushalten und umgekehrt gleichfalls, Kevin ist einfach nicht ganz einfach , aber Sam hat sich ganz auf Kevin samt seiner Macken eingelassen. Ich könnte mir keinen besseren Partner für Kevin vorstellen. Sam war damals auch der Einzige, auf den Kevin nicht sofort los ist. Er hat Sam von Beginn an angenommen. Sie sind beide extreme Charaktertiere, jedoch völlig gegensätzlich.

Bei Tobi und Peggy ist es so, dass sie eine ganz schlimme Zicke ist und wenn sie Angst hat oder unsicher ist, was einen Teil ihres Wesens darstellt, bekommt es der Mann ebenfalls mal ab. Tobi weiß mittlerweile ganz genau, wann er ihr aus dem Weg gehen muss und sich in Sicherheit bringen und wie. ich bewundere wirklich seine Anpassung und seine Gutmütigkeit, aber er ist generell eben sehr lieb.

Gibt es auch bei euch Beispiele, wie die Tiere sich aufeinander abstimmen?

Huhu,

so extreme Beispiele kenne ich ehrlich gesagt von Degus nicht (wobei ich nicht sagen will, dass es das bei Degus nicht gäbe).

Was mir aber aufgefallen ist, wie sich Vana und Clio verhalten wenn sie sich streiten um das Futter. Clio lässt sich meist nicht gross auf einen Streit ein und weiss, dass sie anderswo meist noch Futter findet. So wandert sie dann ab und kann an der nächsten Fressstelle in Ruhe fressen und wenn nicht, versucht sie es vorsichtig nochmals.

Bei Raschel und Vana merkte ich, als ich sie damals frisch vergesellschaftete (war ja die kleine VG vor der grossen Zusammenführung der beiden Gruppen), dass es offenbar ein Vorteil gewesen sein muss, dass beide blind waren. Sie hatten zwar nie so ein inniges Verhältnis zueinander wie es sonst bei Tieren aus der gleichen Familie der Fall ist (und wohl auch bei Tieren die miteinander aufgewachsen sind), jeder ging immer mal wieder seinen eigenen Weg, aber sie hielten durchaus auch zusammen.
Aber wie gesagt so spektakulär war das eben nicht.

Das mit dem Futter kenne ich so ähnlich von Charlotte und David (beim Lieblings-Platz-Besetzen ist es genau dasselbe Spiel). Viele Chins würden mit Charly wohl anders umgehen, aber David lässt ihr ihren Willen. Sie reisst ihm auch Futter mal aus er Hand oder Mund oder setzt sich auf ihn drauf, wenn sie auf seinen Platz will David geht dann einfach woanders hin oder nimmt sich eine weitere Nuss. Ohne ihn kann sie dann jedoch doch nicht lange und kommt gleich angerannt, wenn er weggeht und sie machen lässt. Ich habe das Gefühl, dass sie immer Angst hat zu kurz zu kommen. Insgesamt scheinen mir die Chinmänner deutlich cooler, verständnisvoller und vernünftiger zu sein als die Mädels.

Bei mir sinds momentan Medo und Dumbo ... Medo ist krank, man merkt es einfach immer mehr. Sie traut sich nicht mehr zu springen, sie ist nicht mehr so geschickt im Rennen etc. Dazu kommt einfach, daß sie schon immer Zeiten hatte, wo sie einfach in Ruh gelassen werden wollte - und das hat sich noch verstärkt. Wenn ihr da Beezle zu dicht auf den Pelz rückte, biß sie irgendwann einfach nur noch zu ...

Mit Dumbo ist das nun anders, Dumbo kommt sofort, wenn Medo ruft, er wärmt sie nachts, er überläßt ihr ohne Diskussion alles an Futter, was sie haben will und er verzieht sich, wenn sie mal wieder meckert und allein sein will. Dumbo ist immer noch sehr eigenständig und manchmal im Umgang mit anderen Chins merkwürdig (auch mit Medo, gibt so Augenblicke, da kommt er angepest, wie blöd, stoppt vor Medo, meckert lautstark und haut dann wieder laut meckernd ab - warum auch immer ... Medo läßt sich davon nicht mehr stören, sie kennt das und weiß, daß er sie nicht umrennt, so wie Unice)

Medo wiederum akzeptiert Dumbos Eigenheiten, da gibts einfach keinen Streit. Außerdem putzt sie ihn neuerdings, wenn er sie dazu auffordert - ganz liebevoll. Ich glaub, das hat sie von Beezle gelernt, Beezle hatte sie nämlich genauso liebevoll geputzt. Außerdem ruft sie ihn inzwischen, wenn sie was Leckeres bekommt - Dumbo darf dann gnädigerweise die Reste von ihr abhaben ... die Beiden fressen auch ganz entspannt neben- und übereinander, das war zwar schon mit Beezle teilweise möglich, aber nicht derartig extrem. Beezle durfte nie über sie halb drübersteigen, um auf der anderen Seite von ihr zu futtern, Dumbo hängt da manchmal wie ein Buckelgeist quer über Hals oder Rücken von Medo und frißt.

Medo scheint schwerhörig geworden zu sein und sie sieht nicht mehr richtig - Dumbo hat sich auch darauf eingestellt, der schreit inzwischen regelrecht, wenn er Medo vollquackeln will ... die Tuc tuc Laute bei Dumbo sind inzwischen mindestens ebenso laut wie die von Beezle.

Leider haben sich inzwischen Unice und Beezle auch so aufeinander eingeschossen ... leider deswegen, weil die schon alleine nur Blödsinn im Kopf haben - zu zweit läßt sich da deutlich mehr anstellen! So beispielsweise innerhalb einer einzigen Nacht den Blumentopf mit dem Fensterblatt fast vollständig ausräumen und die Erde im halben Wohnzimmer verteilen, oder Durchgänge an Türenunterseiten reinnagen oder auch einfach störende Tapete hinter Schränken entfernen - braucht ja eh kein Chin - ach ja ... und nicht vergessen, die perfekte Demontage der Waage!
... wenn ich dann komme, werde ich inzwischen regelmäßig von Unice abgelenkt, währen Beezle lustig mit dem Blödsinn weitermacht, den sie schon vor meinem Erscheinen begonnen haben!
Das ist echte Arbeitsteilung zwischen diesen beiden Rabauken!