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Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels
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Seite 1 von 1

Autor:  happychins [ 15.04.2008, 14:58 ]
Betreff des Beitrags:  Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Hi,
wie ihr ja wisst, habe ich ein steriles Mädel zu Hause.
Ein weiteres wurde kürzlich vermittelt.

Beide sind steril durch Gebärmutterentfernung (gesundheitlicher Anlass).

Nun kenne ich ja noch einige mit sterilen Mädels, die mit einem Böckchen gehalten werden, so auch bei mir.

In fast allen Fällen sitzen die Mädels bei Böcken, die auf Grund ihres Alters oder gesundheitlichen Zustands nicht kastriert werden können.

Nachdem das Sozialverhalten in der Gruppe potenter Bock - steriles Mädel ein ganz anderes ist, als in der Gruppe kastrierter Bock - intaktes Mädel, hab ich mich mal ans Beobachten gemacht. Und dabei folgendes rausgefunden:

Krach gibt es bei Gruppe 1 immer nur dann, wenn der Bock mal ran will. Er darf nämlich nicht und wird entsprechend engergisch verjagt.

Meine Gedanken dazu:
Dem Mädel fehlt die Gebärmutter. Somit fehlt auch diese Hormonprodkution. Das Weibchen wird nicht mehr hitzig, die Scheide ist nicht mehr "offen".
Für Feivel ist nun Frühling und somit seiner Meinung nach Paarungszeit. Er kommt damit nicht ganz klar, dass er bei "seiner Frau" nicht darf, und mit 5 hitzigen Mädels im Raum sitzt.

Was meint ihr - könnte der monatliche "Krach" im Hause Feivel-Mäusl daran liegen, dass Feivel frustriert ist, eine Dame zu haben, die ihn nicht lässt?

Autor:  Murx Pickwick [ 15.04.2008, 15:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Ja, halte ich sogar für sehr wahrscheinlich ... ist nämlich bei einer Reihe von Nagerarten ähnlich.

Autor:  happychins [ 15.04.2008, 15:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Ist diese Konstellation dann überhaupt sooo sinnvoll?

Bei mir ist der Fall folgender:
Ein Bock, 8 Jahre jung, aggressiv gegen andere Böcke, zu klein zum Kastrieren, Zooladen-Mutation, saß bereits länger alleine. Mäusl war sozusagen seine letzte Chance auf ein Zusammenleben mit Artgenossen.

Allgemein kann man sagen, dass Mäusl die Hosen an hat und Feivel auch macht, was sie möchte. Streit - aber kein ernster - gibt es eben nur dann, wenn er möchte. Sie schimpft ihn an, er versucht es noch 2, 3mal, kriegt dann irgendwann ne Dusche ab, verzieht sich dann in sein Haus und schmatzt selber an sich rum oder ist beleidigt, je nach Laune. Danach ist aber alles wieder gut, man kuschelt wieder, er unternimmt keine weiteren Deckversuche und sie macht ihn sauber.

Wenn ich jetzt gegenüberstelle: Einzelhaft oder sexueller Frust, würde ich bei ihm nach wie vor dazu tendieren, ihm dem Frust auszusetzen, da er sonst einen sehr entspannten und glücklichen Eindruck macht. Ebenso das Mäusl.

Ein kastrierter Partner für ein steriles Mädel bringt meiner Meinung nach auch nicht viel, denn wenn ich mir meinen kastrierten Tino ansehe, ist der noch deutlich aktiver als Feivel. Zu einem Mädel kann man zumindest meine sterilen Mädels nicht setzen, da diese alle attackiert werden. Da scheine ich auch nicht die einzige zu sein, die dieses Problem hat.

Autor:  Weena [ 15.04.2008, 15:22 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo Bianca,

Zitat:
Wenn ich jetzt gegenüberstelle: Einzelhaft oder sexueller Frust, würde ich bei ihm nach wie vor dazu tendieren, ihm dem Frust auszusetzen, da er sonst einen sehr entspannten und glücklichen Eindruck macht.

Ich würde den Frust vorziehen - der geht vorbei- Einzelhaft nicht :wink:

Autor:  Murx Pickwick [ 15.04.2008, 15:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Du sagst doch selbst, sie vertragen sich und selbst, wenn sie ihn anmacht, weil er sie bedrängt, gibts nur kurz Zoff, aber keinen ernsten ...
also macht es doch Sinn! Oder nicht?

Was keinen Sinn macht, ist, um einem Zuchtbock, der sich nicht mit anderen Böcken verträgt, weil er eben ab zu zu einem Weibchen zum Decken kommt, für den dann noch ein gesundes Weiberl sterilisieren, damit er in der Zeit, wo er nicht im Deckeinsatz ist, auch Gesellschaft hat - schon allein so ein Hin- und Her ist bei einem hochsozialen Lebewesen mit fester Gruppenstruktur, wie es Chinchillas nunmal sind, absolut abzulehnen ... und dann dafür ein gesundes Tier verstümmeln, damit der Bock nie allein sitzen muß?

Autor:  happychins [ 15.04.2008, 15:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Zumindest ich kenne keinen TA, der ein gesundes Weibchen sterilisieren würde...

Autor:  Fafnir [ 15.04.2008, 16:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Hallo Bianca,

das Thema interessiert mich jetzt mal auch...

happychins hat geschrieben:
Meine Gedanken dazu:
Dem Mädel fehlt die Gebärmutter. Somit fehlt auch diese Hormonprodkution. Das Weibchen wird nicht mehr hitzig, die Scheide ist nicht mehr "offen".


Wie kommst Du darauf, daß die Gebärmutter für die Hormonproduktion verantwortlich ist? Laut Wikipedia sind es die Eierstöcke... zumindest beim Mensch. Bei Chins ist das anders?

Autor:  happychins [ 15.04.2008, 16:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Weil die bei der Kastration mit rausgenommen werden. Zumindest bei Mäusl und auch bei anderen Tieren, bei denen eine solche massive Entzündung vorlag.

Ansonsten werden in jedem Falle die Eileiter durchtrennt. Ich müsste Juliana fragen, die hat mir erklärt, warum alles rauskommt. Hatte was mit Scheinschwangerschaft zu tun.

Autor:  Fafnir [ 15.04.2008, 16:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

aha, das wußte ich nicht... Also getreu dem Motto - sicher ist sicher - werden auch die Eierstöcke entfernt, auch wenn eigentlich "nur" die Gebärmutter betroffen wäre...

Autor:  Murx Pickwick [ 15.04.2008, 18:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Dazu kommt, selbst beim Menschen werden einige Hormone eben auch in der Gebärmutter hergestellt ... welche Hormone nun wo hergestellt werden, ist von Art zu Art unterschiedlich, es gibt auch Säugerarten, wo die Gebärmutter gar keine Hormone herstellt.

Man darf halt bei der ganzen Hormongeschichte nicht vergessen, es gibt nicht nur Testosteron und Östrogen, sondern für jeden Regelkreis im Körper spezielle Hormone. Viele davon sind bisher nicht mal entdeckt, die meisten beeinflussen das Verhalten. Wenn also irgendwas rausgeschnitten wird, dann eben auch meistens eine Produktionsstätte von irgendwelchen Hormonen.

Autor:  happychins [ 16.04.2008, 16:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Das Problem mit Feivel ist, dass er altersstursinnig ist. Extrem.
Der Bub ist nun 8 (?) Jahre alt, und er kann und will nicht einsehen, dass es Dinge gibt, die er nicht darf. So zum Beispiel heute morgen folgendes Szenario: Frisches Wasser, Mäusl stürmt an die Wasserflasche (weil es ja bei mir nieeee frisches Wasser gibt... %) ), Feivel lugt aus der Ecke raus, tapst an, besteigt Mäusl und "zack" - Pippidusche. Mäusl säuft weiter, Feivel wieder hinten drauf. Keifen von Mäusl, während sie weitersäuft.
Schließlich hab ich ihm gesagt, er solle doch jetzt endlich aufhören, und hab ihm ne Erdbeere gegeben, damit er abgelenkt ist. Was macht der Kasperl? Schleppt die Erdbeere in Richtung Mäusl, verliert sie ausversehen, wartet bis Mäusl die Erdbeere hat und schon hockt er wieder hinten drauf...

Ich hoffe, das hört jetzt dann wieder auf ;) Mäusl ist etwas genervt von ihm.

Autor:  Murx Pickwick [ 16.04.2008, 19:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Problem der Böckchen mit den sterilen Mädels

Armes, armes Mäusl ... :D

Aber sie wird das schon überstehen ... *breitgrins*

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