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 Betreff des Beitrags: Behandlungen von großen Wunden im Maul
BeitragVerfasst: 02.06.2013, 08:24 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Große Wunden im inneren Maulbereich sind oft tückisch, sie heilen schwer ab, weil immer wieder Essensreste reingeraten.
Dazu kommt noch, daß die Wunden sehr nah an den Kieferknochen dran sind, wenn sie sich entzünden, führt es sehr schnell dazu, daß sich Abszesse bilden, die in die Kieferknochen reinwachsen und dazu führen, daß die Kieferknochen sich umbauen.
Als wenn das an Problemen nicht genug wäre, gibt es noch ein Problem - die Mandeln liegen nicht weit von den Wunden weg! Sie sind die Gesundheitspolizei der Essensluke, sie sollen sicherstellen, daß Krankheitserreger nicht mit dem Essen in den Körper gelangen.

Das bedeutet auch, daß man nicht viel Spielraum hat und bestimmte Fehler besser nicht machen sollte:
1. Keine Päppelbreie und Futtermittel, die Soja, Weizen oder Hafer enthalten. Soja, Weizen und Hafer sind bei Chinchillas stark allergieauslösend, sie bringen das Immunsystem durcheinander, führen zu Schwellungen im Maul- und Rachenbereich und können zu Lungenentzündungen führen. Das Schlimme dabei ist, daß es langwierige Prozesse sind, heißt also, daß der Schaden schon angerichtet ist, wenn man sich vom TA CC hat aufschwatzen lassen, ein bis zwei Tage später treten erst die ersten Schwellungen auf.
2. Keine Futtermehle (Päppelbreie aus Grünmehlen, Pellets, Extrudate etc), Feinsaaten oder Dornen/Stacheln (Mariendistelblätter!), die drücken sich in die Wunde und können dort nicht mehr raus, es kommt zu unerwünschten Entzündungen, die den gesamten Kiefer durch Abszeßbildung gefährden.
3. Kein Fenchel- oder Kümmelöl oder Öle, die diese Öle enthalten! Die ätherischen Öle reizen die Wunde nur noch mehr und verhindern die Wundheilung.
Man ist also sehr eingeschränkt, was man überhaupt noch geben kann ... für PHW-Chinchillas bedeutet das eine Radikal-Umstellung auf Kräuter, denn Heu alleine enthält nicht genügend Nährstoffe und Heilstoffe.

Was getan werden sollte:
1. Um dem Tier zu ermöglichen, notfalls zu hungern, damit die Wunden im Maul sich notdürftig schließen können, sollte beim TA auf jeden Fall auf Depotspritzen bestanden werden - dabei ist Glucose- und Elektrolytlösung wichtig, damit genügend Wasser, Glucose und Natriumchlorid für die wichtigsten Lebensfunktionen auf jeden Fall zur Verfügung steht!
2. Frische Kräuter sind besser, wie getrocknete Kräuter, wenn es irgendwie möglich ist, sollte alles frisch angeboten werden. Bei PHW-Tieren kann das allerdings problematisch sein ...
3. Das Anbieten von Kräutern, welche die Wundheilung fördern oder aber desinfizierend wirken: Ringelblumenblüten, alles vom Beinwell (Beinwell geht auch getrocknet, frisch werden die Blätter eh nicht gefressen), wenn noch genagt werden kann, frische Weidenzweige, frische Birkenzweige, dann alles, was du draußen findest an Knöterichen samt Wurzel (insbesondere die Wurzeln des Vogelknöterichs sind nun Gold wert), Arnikablüten (müßten auch getrocknet gehen), Mädesüß, Thymian, Oregano, Lärche mit dem Harz, Taubnesseln, Winde, Wicke, Waldmeister, Nelkenwurz und alte Eichenblätter, weiterhin Zwiebelgewächse wie Lauch, Knoblauchgrün, Zwiebelgrün (ohne die Küchenzwiebel selbst, die wirkt blähend!), Schnittlauch, Frühlingszwiebeln ... allerdings wird das nur in äußerst geringen Mengen gefressen.
4. Schwarzkümmelöl ist das einzige Öl, was als Darmschutz gegeben werden kann, ohne die Wundheilung zu gefährden - Schwarzkümmelöl ist insbesondere dann wichtig, wenn das Chin nicht mehr frißt aufgrund der Wunden im Mundraum.
5. Der TA wird entscheiden, ob die Wunde gereinigt werden muß und wird auch zeigen, wie das geht - diese Wundreinigung ist enorm wichtig, ebenso auch AB-Gabe, wenn das der TA verschreibt. Wo drauf bestanden werden sollte, ist ein Schmerzmittel.
6. Wenn die Möglichkeit besteht, Chin dort hinstellen, wo Sonnenlicht ungefiltert hinkommt (also keine Glasscheibe zwischen ist) oder eine UVB-Leuchte aufstellen, wie sie für Reptilien verwendet wird.

Bei Verletzungen im Mundraum durch Sturz ist leider immer auch damit zu rechnen, daß weitere Verletzungen im Nasen-Rachenraum entstanden sind, gerade Wunden sind hier ein echtes Problem, da sie zu Schwellungen führen können. Das sollte beim TA angesprochen werden.

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zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka


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