Chinchilla-Scientia-Forum.de

Huhu,

der Titel sagts eigentlich schon - wer hat Erfahrungen mit dem Pflücken von Grünfutter in städtischen Regionen und welche Erfahrungen konntet ihr machen?

Huhu,

also wenn ich meinen Eumels etwas pflücke, achte ich darauf, dass es schon halbwegs aus der Reichweite von Straßen etc. ist (haben hier ein kleines geschütztes Gebiet - Ökotop). Ansonsten lebt meine SchwieMa in einem süßen Dörfchen mit einem großen Garten, dort darf ich mich immer bedienen.
Einen Unterschied im Fressverhalten des Grünfutters zwischen den beiden Bezugsorten konnte ich nicht feststellen. Manchmal stürzen sie sich drauf und mal wird immer mal wieder ein bissel geknabbert. Es liegt ehr am Verlangen der Mäuse und nicht daran woher ich das Zeugs habe.

Liebe Grüße
Naddi

Hallo

Also bei uns in den Wiesen Pflücke ich schon auch an den Strassenrändern, also nicht gerade direkt dort wo die Autos drüber fahren. Mehr so 1-2m von der Strasse weg. Die Strassen sind aber eignetlich bloss kleine sehr schwach befahrenen Landsträsschen (kreuzen mit Auto kannste vergessen). Auf stark befahrenen Hauptstrassen habe ich jetzt noch nie gepflückt, möchte ja auch nicht gleich überfahren werden
Von der Beliebtheit her kann ich keine Unterschiede feststellen ob nun von Bergwiese oder nicht. Nur relativ frisch gegüllte Wiesen mögen meine Chins nicht

Ich weiche halt im Winter auf Städte aus ... einfach, weil dort der Schnee nicht so lange und so hoch liegt, Städte insgesamt wärmer sind und so eben eher noch ein paar Kräutlein zu finden sind und viele Pflanzen sich an das ewige Licht durch Straßenlaternen angepaßt haben und daher selbst im Winter noch nachwachsen.
Was mir allerdings fehlt, das sind Großstädte mit Hinterhöfen ... ist halt alles zu weit weg.

Das Sammeln in Städten hat halt sehr viel mit Kommunikation zu tun, wer sich traut, einfach mal sich durchzufragen, wem welches Vorgärtlein mit entsprechend vielversprechendem Bewuchs, bewachsene, halb verwilderte Hinterhöfe etc gehört oder sich mit den Friedhofsverwaltern gut stellt, der wird auch in der Stadt ganzjährig sammeln können. Wer diesen Mut nicht aufbringt, hats in der Stadt schwer, da die besten Pflückstellen nicht genutzt werden können.

Löwenzahn, Vogelmiere, Disteln aber v.a. Giersch und Stachellattich wachsen direkt vor meiner Tür auch im Winter

Ich plücke sonst fast überall, nur nicht da, wo alles voll mit Hundekot ist oder direkt an schnell befahrenen Straßen.

Murx, du sammelst in Limburg? Oder gibts bei euch in der Nähe noch schönere Städte, die du bevorzugst?

Ich sammle meist in Runkel ... Runkel kann ich zu Fuß erreichen, Limburg nicht ...

Wenn wir allerdings tagsüber in Limburg sind, hab ich immer die Kiepe mit dabei - man findet einfach in solch größeren Städten Pflanzen, die man auf dem Lande weniger findet.

Ist Runkel tatsächlich eine Stadt? Meine Errinnerungen sind zugegeben nicht mehr die besten, aber was die Grösse zumindest angeht, ist das nicht das, was ich mit dem Thementitel meinte .
Aber es rundet die Diskussion hier sicher auch ab, wenn wir Vielfalt haben, von grossen städtischen Agglomerationen bis hin zu ländlich gelegenen Kleinstädte. Hat Runkel eigentlich auch Schrebergärten?

Schrebergärten in dem Sinne nicht ... aber halt so eine Art Bauerngärten und die üblichen sterilen Showgärten, die man halt in Kleinstädten so findet.
Runkel hat auch keine Hinterhöfe, keine Dachgärten und mit Friedhof siehts merkwürdigerweise auch besser im Dorf aus, wie ausgerechnet dort ..

Ich hab nunmal leider keine großen Städte, die für mich erreichbar wären! Und 20 Euro pro Fahrt ausgeben, nur damit ich in Gießen oder Frankfurt sammeln kann, bringts dann auch irgendwie nicht ... bin aber immer begeistert, wenn ich dort mal sammeln kann, da gibts sogar wilde Malven in einer Menge, wo man durchaus ohne schlechtes Gewissen zu haben ernten kann!

Ich hasse es in der Stadt Futter zu sammeln.
Wenn immer möglich gehe ich aufs Land. Ich persönlich finde, dass das Land viel mehr hergiebt, nicht mal der Stadtwald in meinem Quartier ist besonders geeignet, geschweige denn der Aare entlang... Es ist alles viel zu vermutzt von Autos, Hunden und den Städtern... Der einzige Ort wo ich in der Stadt pflücken kann ist auf dem Spitalareal, dort hats Auto- und Hundefreie Pärke und artenvielfältige Wiesen da die nur ca. 2-3x im Jahr gemäht werden. Der Rest ist mir einfach zu heikel. Ich habe den Eindruck, dass ich auf dem Land immer viel mehr Pflanzenarten finden kann, wo ich weiss, dass sie essbar sind und den Chins schmecken. Einige von euch empfinden es zwar umgekehrt, aber das was man gerade nicht hat(haben kann) ist ja meistens besser, nicht?

@Conny
Nun wir haben vielleicht noch ein bisschen andere Verhältnisse, gerade wenn ich an unsere reichlich vorkommenden Buntbrachen denke. Sowas suchst du in Hessen vergebens .
Die haben dort sterile Landwirtschaft aus dem Bilderbuch... das sind m.E. Welten. Andererseits denke ich gerade in Bern gäbe es doch auch schöne Plätze zum Pflücken. Kanns natürlich nicht beurteilen wie es dann in der täglichen Praxis ist, aber ich werd mich mit dem Thema sicher noch beschäftigen... bin ja demnächst wieder in Bern und werde mir die Qualität des Grünfutters im Spätherbst begutachten.

Also ich wohne hier in einer relativ großen Stadt und ich kann mich nicht beklagen, was die Vielfalt und die Qualität des selbstgeflückten Grünfutters angeht. In Bielefeld gibt es schöne Naturschutzgebiete (auch in meiner unmittelbaren Nähe), wo es eine große Anzahl an Wildkräutern gibt. Tante Aleks konnte sich schon selbst von überzeugen

LG,

Britta

A-haaa, Buntbrache in Bern... die musst du mir mal zeigen. Aber bitte nicht eine irgendwo im Emmental oder Oberland.
Wie gesagt, es gibt schon schöne Plätze, aber dort wimmelts von Hunden oder die sind an der Hauptstrasse (Monbijoupark z.Bsp.) oder sie werden gehegt und gepflegt, dass dort nur noch Rasen wächst. Aber falls du was tolles findest kannst dus mir ja sagen.

Du missverstehst mich .
Die Buntbrache ist natürlich mitten auf dem Land und daher eben in Deutschland weitgehend fehlend. Wir haben aus diesem Grund auf dem Land deutlich mehr Vielfalt (wir haben bei uns zig Buntbrachen, eine davon nutze ich häufig um vielleicht so die Hälfte der Pflanzen zu pflücken, weils da so viel Vielfalt gibt). In Deutschland, insbesondere in Hessen fand ich es erschreckend, welche Monokulturen das Bild der Landschaften dominieren, erstens sind sie deutlich grösser als unsere Felder, zweitens fehlen Strukturelemente wie Hecken, Obstbäume oder eben auch Buntbrachen.

In der Stadt Bern habe ich dagegen tatsächlich noch keine Buntbrache entdeckt und ehrlich gesagt hab ich auch nie diese Erwartung gehabt .


Ja, ich schaue was ich tun kann.

Nein, nein ich hab dich schon nicht missverstanden.
Ja in dem Fall ist es wohl doch nicht so toll, auf dem Land zu pflücken, zumindest wenn man in Deutschland wohnt.
Ich habe übrigens ausserhalb der Stadt eine mega tolle Bogenschützenanlage gefunden. Die haben nur den Weg zu den Targets abgemäht und rundherum haben sie die Wiese gelassen.