Murx Pickwick hat geschrieben:
Pitaya zum Keimen zu bringen ist eigentlich ganz einfach ... Samen auf Erde, Sand oder ka was für ein Substrat, ordentlich Wasser drauf und vergessen. Irgendwann kommen dann zwei Keimblättchen, die so gar nicht wie Kaktus aussehen wollen.
Und jetzt wirds schwierig, denn diese Keimblättchen müssen akribisch vor Chinchillas geschützt werden und brauchen eine Spezialbehandlung. Unter der Vorraussetzung, sie werden nicht gefressen und die Spezialbehandlung kommt nicht, bleiben die Keimblättchen unverändert die nächsten Monate und Jahre, das Pflänzchen wächst einfach nicht weiter!
Wenn man es weiß, ist die Spezialbehandlung wiederum einfach: das langweilige Pflänzchen mit den zwei Keimblättern vollständig vergessen und beim Gießen geflissentlich übersehen. Nachdem der Boden vollständig ausgetrocknet ist, gibt das das Zeichen für das Pflänzchen, für die nächste Trockenheit vorzusorgen. Es lagert Wasser im Stengel ein, der Stengel verdickt sich, aus den zwei Keimblättern wird tatsächlich sowas wie ein Kaktus.
Was auch zu beachten ist, ist die Wärme - Pitaya mögen ganz offensichtlich keinen Frost, nicht mal Frost in der Wohnung. Selbst Abkühlungen unter 10°C hatten meine Pitayas mit Schimmeln quittiert. Bei warmen, trockenen Klima dagegen scheinen die doch recht fleißig zu wachsen, gibt dann schöne, lange Kaktusstengel, die man überall drumrumwinden kann. Ist mir allerdings noch nie gelungen, weil erstens der Schutz vor Chinchillas nicht sehr effektiv war und zweitens im Winter die Wohnung bei mir zu kalt war. Was nicht gefressen wurde, machte zwar Ansätze zum Kaktus zu werden, verschimmelte dann aber sehr zuverlässig bei den winterlichen Temperaturen in der Wohnung.
Arg Murx, du mit deinen Tipps bist einfach gut...
Ich glaube genau DAS war das Problem, das ich bei meinen Cisthante grandiflora falsch machte. Die blöden Dinger gingen mir immer ein. Jetzt hatte ich einen neuen Versuch gewagt und zum Glück kam mir nun auch das Wetter entgegen: es war recht regnerisch die vergangenen Wochen, sprich immer mal etwas Regen. Ich hab nun einfach die Finger vom Giessen gelassen und nur wenn es wirklich trocken wurde etwas mit einem Zerstäuber eher oberflächlich befeuchtet, und das auch nur, wenn es länger trocken war. Bis jetzt wachsen sie gut neben dem wilden Portulak (der übrigens diesen Winter auf seine Innenhaltung getestet werden soll).
Allerdings war ich letzthin in München, da ich im Frühling sah, dass sie dort auch Cisthante grandiflora haben, musste ich natürlich nochmals schauen, ob inzwischen da was gewachsen wäre, aber da war gar nichts zu sehen. Zwar ist es schade, dass ich dadurch nun doch keine ausgewachsene Pflanze sehen konnte, aber es beruhigt auf der anderen Seite auch etwas, dass gewisse Pflanzen offenbar etwas schwieriger sind, auch wenn sie als sehr robust und unkaputtbar angepriesen werden...
Apropos meine Madia sativa wachsen gut, brauchen aber vermutlich nun einen grösseren Topf und leiden etwas an Ektoparasiten (so weisse Fliegen).