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Ich habe heute das erste mal Chicoree gefüttert. Hat vieleicht jemand ne erklärung warum Chin sich wie ein Geier auf die Blätter desselben stürzt?
Wie wurde von euren Chins Chicoree angenommen?
Murx hatte glaube ich schonmal etwas darüber erwähnt.

Chicoree ist wie die Wildform, die Wegwarte - eigentlich von der Heilwirkung, sieht man mal von der inulinhaltigen Wurzel ab, unscheinbar ... eine gewisse Förderung der Gallensekretion ist wohl an Ratten nachgewiesen, eingesetzt wird Wegwartenkraut als Bitterkraut ähnlich wie die Wurzel, um die Magensäfte anzuregen.

Aber - Wegwarte, Chicoree, Radicchio und Endivie (eigentlich alle Pflanzen der Gattung Cichorium) unterstützen so ziemlich jegliche Heilwirkung anderer Pflanzen.

Aber damit nicht genug - sie enthalten so gut wie keine Fraßschutzstoffe, aber ein sehr leicht verträgliches und verdauliches Eiweiß. Die Strukturkohlenhydrate (also Cellulose etc) sind gut abbaubar und bieten insbesondere beim Chicoree keine Besonderheiten, sie haben ein gut ausgeglichenes Aminosäureprofil und enthalten mittelmäßig viel Mangan mit hoher Bioverfügbarkeit. Für Pflanzenfresser noch interessant ist der in Chicoree mittelmäßig hohe Kochsalzgehalt von immerhin 30mg auf 100g Pflanze.

Vermutlich ist es der Mangangehalt, was diese Gattung für Mensch und Tier so interessant macht. Die hautreinigende Wirkung vorallem des Krautes läßt sich gut durch einen relativ hohen Gehalt und hoher Bioverfügbarkeit der seltenen Aminosäuren erklären - zwar gibt es Pflanzen, die weitaus mehr der limitierenden Aminosäuren in ihrem Eiweiß enthalten, aber kaum ein Eiweiß ist so leicht verdaulich wie das des Chicoree ...

Es ist jedoch auch möglich, daß die Wirkstoffe die eigentliche Besonderheit und Wirkung der Cichorien ausmacht.
Folgende Stoffe sind mit Sicherheit nachgewiesen:
Sesquiterpenlactone (sie wirken als Bitterstoffe): Lactucin, Lactupikrin (Beide typisch für alle Cichorioideae, einschließlich des Kopfsalates! Im Giftlattich hat das Lactupikrin eine derartig hohe Konzentration, daß diese Pflanze giftig für viele Tierarten einschließlich Rinder ist.)
Cumarine: Umbelliferon, Cichoriin
Phenolcarbonsäuren: Kaffeesäure, Ferulasäure und Derivate davon, Chinasäure

Wenn es sich um diese Inhaltsstoffe handelt, macht es nur das Zusammenspiel dieser Wirkstoffe, daß Cichorium so wirkt, wie es wirkt, denn keiner dieser Stoffe ist einzigartig für Cichorium ...

Ich kann nur sagen: Sie lieben es Wie jegliche Form von Salat....

Chicoree hab ich noch nicht gefüttert, aber Endivie und Radicchio. Mit dem selben Ergebnis: es wird sehr gern gefressen.

Meine mögen's nicht. Keiner hier.

oha ... weil sie es nicht kennen, oder einfach nur wie frische Wurzel einfach baba?

Ich selbst füttere ja den Chins nur Bio und Selbstgesammelt, was anderes in Frisch brauch ich erst gar nicht zu versuchen, bleibt eh liegen ... (außer Orkos - vielleicht sind die Versprecher, die sie machen, doch echte Versprechen?)
wie siehts mit denen aus, wo es gefressen wird, Bio oder Selbstangebaut oder Nichtbio?
Bianca, du fütterst Nichtbio?

Ich füttere im Sommer aus Mama's Garten, im Winter aus der Gemüsetheke. Ändert aber nichts, dass sie es nicht mögen. Ich denke, der Geschmack ist einfach nichts für sie.

also einfach nur baba ...

Hmm, ist schon erstaunlich wie unterschiedlich Chins bestimmte Nahrung annehmen.

Vermutlich sind das irgendwelche Futter- und Haltungsbedingungen, die das (mit?-)verursachen, auch Erfahrungen spielen hier mit Sicherheit eine Rolle ... das Problem ist nur, wie soll man das denn alles so auf die Schnelle an wenigen Chinchilla herausbekommen?
Ich bin bei Kaninchen nun schon Jahrzehnte am Beobachten und erst nach und nach erkenne ich langsam ein paar kleinere Zusammenhänge ...

Tja - nennen wir es entweder individuellen Geschmack der Chins oder nennen wir es: "Wir wissen es nicht"