Grundsätzlich wird bei Quarzsand und Quarzmehl nach der durchschnittlichen Korngröße unterschieden, wobei gemahlene Quarzsande als Quarzmehl bezeichnet werden. Es gibt jedoch auch sehr feine Quarzsande.
Prinzipiell gilt für Chinchillas, Quarzsand mit einer Korngröße von über 0,5mm wird nur im Wechsel mit Tonerden benutzt, in Quarzsanden mit einer Korngröße unter 0,5mm dagegen wird auch so ohne in Tonmineralen zu baden gern gebadet. Je feiner der Quarzsand, desto lieber mögen die Chins es auch - und desto besser wird Schmutz aus dem Fell geholt ... der Nachteil, je feiner der Quarzsand, desto lungengängiger wird er auch.
Es gibt bunte Quarzmehle, diese verfärben Chinhaare definitiv nicht, ebensowenig wie der weiße Sand.
Als Chinchillasand werden in der Regel Quarzmehle verkauft. Der Vorteil, Quarzmehl staubt fast gar nicht.
- Beschaffenheit der Körner (kantig/scharf, abgerundet etc.) - unterschiedlich, je nach Mahlverfahren. Quarzmehle sind normalerweise rundgeschliffen, Sande dagegen oft scharfkantig, wobei es auch Quarzmehle (beispielsweise für Straßenasphaltmischungen) mit scharfen Körnern und Sande (beispielsweise Meersand) mit rundgeschliffenen Körnern gibt.
- Körnergrösse (gross, klein bzw. feiner oder grober Sand) - Quarzmehl bis 0,5mm Korngröße höchstens, Quarzsand kann jede Korngröße haben.
- staubt der Sand? - nein (bzw selbst in der extrafeinen Version nur wenig)
- bleibt der Sand im Fell kleben, z.B. in Kombination mit Urin? - nein
- ist der Sand/Staub lungengängig? - kommt auf die Korngröße an, je feiner, desto lungengängiger
- färbt der Sand? - nein
- ist das Material, aus dem der Sand besteht krebserregend? - sehr feiner Sand/Mehl ja
- wie gut ist die Reinigungswirkung (entfetten des Fells, Säuberung des Fells)? - je feiner der Sand/das Mehl, desto besser ist die Entfettung, allerdings selbst in der feinsten Version ist die Entfettung nicht so gut wie mit Tonerden, Talkum oder Diatomeenerden
- wie ist die mechanische Wirkung auf das Fell? - je nach Oberflächenbeschaffenheit sehr unterschiedlich, von haarzerstörerisch bis keine Auswirkung (bei Rundschliff).
Attapulgit und Sepiolith sind die problematischsten Badesubstrate. Sie haben eine spezielle Schichtung, welche zu Faserbildung im mikroskopischen Bereich führt. Besonders krass ausgeprägt ist es bei Attapulgith. Die Folge sind nach meiner Beobachtung und Auswertung dessen, was ich in Foren lese, eine gehäufte Wahrscheinlichkeit zum Augentränen, Allergien und Atemwegsproblemen, was natürlich rein subjektiv ist und nix mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Wenn in Nagerratgebern vor Klumpstreu gewarnt wird, weil diese im Magen aufgelöst wird und dann sich so zusammenklumpt, daß sie Magenpförtner und Darm zukleistert, so ist stets Attapulgith und Sepiolith gemeint! Diese wird unzermahlen als Katzenklumpstreu verkauft. Die Chins scheinen das zu wissen und fressen deshalb Beides nicht.
Beide Tonminerale sind nicht nur lungengängig, sondern anders wie Quarzsand, Diatomeenerde und andere Tonminerale zudem auch noch durch ihre Eigenschaft, Fasern zu bilden, besonders gefährlich für die Lunge, da sie sich in den Lungenbläschen festsetzen können und dort zu Verletzungen führen können. Man sollte also beim Hantieren von Attapulgit und Sepiolith nicht unbedingt seinen Rüssel direkt ins Badesubstrat schieben - könnte üble Langzeitwirkungen haben ...
Die Gefahr mit der Lungengängigkeit dürfte auch hier nicht übermäßig hoch sein, ich höre jedenfalls von deutlich mehr Geflügelzüchtern mit Staublunge, wie von Chinchillazüchtern mit Staublunge - und sowohl Attapulgit als auch Sepiolith sind die am Häufigsten eingesetzten Badesubstrate für Chinchillas.
Der Vermahlungsgrad dieser beiden Tonminerale bestimmt darüber, wie stark das Zeug durch die Gegend staubt, Blue Cloud scheint da der absolute Spitzenreiter, was die Staubigkeit dieser beiden Tonminerale angeht, zu sein.
Zumindest Blue Cloud unterstreicht die Blautönung des Chinchillafelles und wird deshalb in den USA gerne pur als Badesubstrat eingesetzt. In Deutschland wird Blue Cloud nur mit Attapulgith oder Sepiolith gemischt angeboten. Blue Cloud ist ein besonders fein vermahlenes Attapulgith und staubt auch entsprechend.
- Beschaffenheit der Körner (kantig/scharf, abgerundet etc.) - länglich bis faserig
- Körnergrösse (gross, klein bzw. feiner oder grober Sand) - ultrafein bis grob
- staubt der Sand? - je feiner, desto mehr staubt er
- bleibt der Sand im Fell kleben, z.B. in Kombination mit Urin? - je feiner, desto mehr bleibt im Fell kleben, allerdings bei gleicher Korngröße deutlich weniger wie beispielsweise Ghassoul.
- ist der Sand/Staub lungengängig? - Ja, je feiner, desto mehr
- färbt der Sand? - zumindest Blue Cloud färbt leicht, sonst eher weniger.
- ist das Material, aus dem der Sand besteht krebserregend? - ja
- wie gut ist die Reinigungswirkung (entfetten des Fells, Säuberung des Fells)? - gut
- wie ist die mechanische Wirkung auf das Fell? - pflegend
Lavaerde (Ghassoul), Löß (Heilerden), Lehm und Tonerden stauben sehr, sehr stark. Die Schichtung bewirkt runde Körner, dazu kommt, daß es sich oft um Gemische aus Quarzsanden und Tonerden handelt. Je höher der Anteil vom Quarzsand, desto weniger staubig ist das Ganze.
Alle zu dieser Gruppe gehörenden Badesubstrate entsprechen etwa dem, was die Chins in ihrer Heimat als Badesubstrat vorfinden und nutzen.
Alle in diese Gruppe gehörenden Badesubstrate werden ausgiebig auch für die Entgiftung verwendet. Sie sind, wenn sie gefressen werden, nicht gesundheitsschädlich. Allen eigen ist, daß sie abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit recht stark im Fell kleben bleiben, wobei reine Tonerde noch am stärksten im Fell klebt, während Löß noch am wenigsten im Fell bleibt. Je feiner die Korngröße, desto stärker werden die Chins eingefärbt.
Dies führt dann zu ganz neuen Farbschlägen, die bis dato unbekannt sind
Die Lungengängigkeit ist abhängig von der Korngröße, wobei Tonerden, Lehm und Lavaerden dazu neigen, bei Trockenheit von selbst immer weiter zu zerfallen. Man kann dem entgegenwirken, indem man diese Gemische gut durchnäßt und dann trocknen läßt, dadurch pappen wieder die einzelnen Körner recht fest zusammen, so daß eine gröbere Körnung ensteht.
Je feiner die Körnung, desto wahrscheinlicher sind Reaktionen, wie Niesen, Augentränen oder ähnliches ...
- Beschaffenheit der Körner (kantig/scharf, abgerundet etc.) - gerundet
- Körnergrösse (gross, klein bzw. feiner oder grober Sand) - unterschiedlich
- staubt der Sand? - extrem
- bleibt der Sand im Fell kleben, z.B. in Kombination mit Urin? - extrem
- ist der Sand/Staub lungengängig? - je kleiner das Korn, desto lungengängiger
- färbt der Sand? - ja
- ist das Material, aus dem der Sand besteht krebserregend? - vermutlich nicht
- wie gut ist die Reinigungswirkung (entfetten des Fells, Säuberung des Fells)? - extrem gut
- wie ist die mechanische Wirkung auf das Fell? - pflegend