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 Betreff des Beitrags: Kühlung in Wüsten (Deckenventilator ?)
BeitragVerfasst: 08.08.2013, 16:07 
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Moderator und Technik
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edit davX: Dieses Thema wurde von folgender Diskussion abgetrennt: Deckenventilator ?

Naja du bräuchtest eigentlich keinen Kühlschrank, denn da entsteht ja wiederum viel Wärme. Sinnvoller wäre eigentlich ein Wasserverdunster, da bei der Verdunstung Kühle ensteht und dann danach gleich noch ein Entfeuchter oder Wasserabscheider, der dafür sorgt, dass die Luft nicht feucht wird. In der Wüste kann man sich übriens einen Kühlschrank bauen, indem man eine Grube gräbt, ein Tuch drüber legt, an allen vier Enden ein Stein, dass es hält und dann drüber einen Sack mit Wasser aufhängt, aus dem regelmässig Wasser tropft. Dieses befeuchtet das Tuch, durch die Hitze verdunstet das Wasser und unter dem Tuch, also im Loch entsteht Kälte. Es ist totale Low-Tech, aber es funktioniert und ist erst noch umweltfreundlich ;).
Das einzige Problem wäre wohl, man könnte es bei uns drinnen nicht so einfach umsetzen, weil man ja eigentlich die direkte Sonnenstrahlung bräuchte... ;).

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 Betreff des Beitrags: Re: Deckenventilator ?
BeitragVerfasst: 09.08.2013, 08:03 
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Pyramidenspitze
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In der Wüste hat es das Problem, daß du dafür Wasser brauchst - ein sehr seltenes und wertvolles Gut ... deshalb konnte sich diese Art von Kühlschrank nie durchsetzen ... :lol:

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 Betreff des Beitrags: Re: Deckenventilator ?
BeitragVerfasst: 09.08.2013, 13:34 
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Moderator und Technik
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Nö das stimmt nicht, diese Art der Kühlung wird genutzt und ich habe sie auch in einem Survival-Buch gesehen. Wasser ist zwar knapp, aber auch in der Wüste gibt es Orte, die mehr davon haben (Oasen). Die Frage, wie man mit dem kostbaren Nass umgeht, ist letztlich auch eine Frage der Priorisierung. Wenn die Kühlung wichtig wäre, würde ihr mehr Priorität zukommen, wenn es andere Möglichkeiten gibt, z.B. Konservierungstechniken und man damit mehr Wasser für Pflanzen hat, ist klar, dass dann die Präferenzen anders aussehen werden.
Zudem gibt es auch Regionen, die zwar heiss sind, aber recht viel Wasser haben (z.B. weil in der Nähe von Meer, Süssgewässer usw. oder mehr tropisches Klima mit regelmässigen Niederschlägen).

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 Betreff des Beitrags: Re: Deckenventilator ?
BeitragVerfasst: 09.08.2013, 20:13 
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Pyramidenspitze
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Ich glaub, die Regionen in der Nähe von viel Wasser nennen sich nicht mehr Wüsten, oder? :D

In Wüsten ist selbst in den Oasen das Wasser knapp, auch hier wird gespart - und zur Kühlung beispielsweise Tonkrüge eingesetzt, die in die Fenster gehängt werden. Oder man hängt die Kühlware einfach in tiefere Schluchten, aus denen Trinkwasser und Bewässerungswasser geschöpft wird. In den ganz alten Oasenstädten braucht man nicht mal Kühlung, da die Häuser so gebaut sind, daß die Innenräume selbst bei der größten Hitze unter 20°C bleiben, dank ausgeklügelter Lüftungszüge mit Kaminwirkung und palmenbewachsenen Innenhöfen.
Durch die besondere Bauweise der Häuser gibt es immer einen frischen Windzug von unten, der bepflanzten, und daher eben auch kühlen, Oase zu den oberen Räumen, die Bauweise aus Ton unterstützt diesen Kamineffekt noch.
Die Tonkrüge sind unglasiert und "schwitzen", geben also winzige Mengen Wasser ab - geben zusammengereichnet über den Tag verteilt gerade mal ein paar Tropfen Wasser ab und nicht, wie dein Wassersack, gleich literweise Wasser. Mit dem Luftzug zusammen haben die Leute so immer schön kühles Trinkwasser.
Zitat:
http://julyimoman.wordpress.com/2013/02/25/wuste-oasen-und-zerfall/


Die weiterentwicklung sind die Tonkrug-Kühlschränke für Gemüse und Obst, ein kleinerer Tonkrug und ein großer Tonkrug mit weiter Öffnung werden ineinandergestellt, dazwischen wird feuchte Erde gestampft. Abgedeckt wird das Ganze mit Tüchern. Dreimal am Tag begießt man diese feuchte Erde.
Das verbraucht zwar mehr Wasser, funktioniert jedoch auch außerhalb der Häuser. Man kann also da noch Räder dranbasteln und damit zum Markt fahren und das Gemüse bleibt frisch ...

Übrigens sollte das Prinzip auch als "Kühlkissen" für Chinchillas funktionieren ... man nehme kleine flache Tonschale, große flache Tonschale, fülle die große flache Tonschale mit feuchter Erde und drücke die kleine flache Tonschale da hinein. Ich hab jedoch noch nicht ausprobiert, ob das von den Chinchillas angenommen wird ...

Diese Survival-Bücher kannst du übrigens wie Tierratgeber ansehen - da steht viel unpraktikables Zeug drin ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Deckenventilator ?
BeitragVerfasst: 11.08.2013, 19:20 
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Moderator und Technik
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Ich habe nicht geschrieben, dass da literweise Wasser verbraucht wird ;). Im Übrigen hast du gerade selbst zugegeben, dass dieser Effekt genutzt wird. So gesehen denke ich, wir verstehen uns da schon richtig ;).

Zitat:
Diese Survival-Bücher kannst du übrigens wie Tierratgeber ansehen - da steht viel unpraktikables Zeug drin ...

Hast du mehrere solche Bücher mal genauer studiert? Hast du es auch ausprobiert, was dort stand und in der Praxis es geprüft?
Sicher gibt es Dinge, da gehen die Meinungen auseinander, das sieht man in der Tierhaltung, man sieht es z.B. bei der Fotografie usw. ich denke aber gerade bei den Tierratgebern ist das Problem, dass sie nicht selten von Leuten geschrieben werden, die sich damit den Unterhalt verdienen und dann für zig Arten schreiben, mit denen sie sich nicht unbedingt auskennen. Survival-Training hat da tendenziell eher eine etwas andere Ausrichtung. Da gibt es zum Beispiel Leute, die arbeiten für ein Sportgeschäft oder heute vermehrt auch Outdoorläden (z.B. in Globetrotter Deutschland oder Transa Schweiz wird diese Philosophie sehr extrem gelebt, dass Mitarbeitende Beruf und Freizeit unter einen Hut kriegen und sich da auch praxisnah weiterbilden) oder es gibt auch z.B. die Möglichkeit als Bergführer, Snowboard/Skilehrer usw. sich den Unterhalt zu verdienen und dazwischen in längeren Auszeiten sich wiederum in der Wildnis ins Abenteuer zu stürzen. Da hast du dann eine ganz andere Grundlage, auch daher, weil das Praktiker sind, während bei den Tierratgebern eher das Problem ist, dass die Leute dann mangels Erfahrung mit einer neuen oder interessanten Art dann von ihren Erfahrungen von anderen Arten zum Beispiel auf eine andere Art schliessen oder andere Leute befragen und das muss dann natürlich schnell gehen, weil wahrscheinlich der Abgabetermin schon nahe rückt und das Buch bald in den Druck sollte...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kühlung in Wüsten (Deckenventilator ?)
BeitragVerfasst: 11.08.2013, 21:01 
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Pyramidenspitze
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Ja ... ich müßte theoretisch sogar noch ein paar dieser Bücher haben ...

In Berlin war ich viel mit den Hunden unterwegs - und da ich keine Lust hatte, nach Hause zu gehen, hab ich oft, auch im Winter, im Wald übernachtet.
Ich hab deshalb auch viel ausprobiert - die praktikabelsten Tipps und Tricks hab ich von Obdachlosen bekommen. Das meiste aus den Survival-Büchern war nicht umsetzbar, hatte zwar irgendwo Logik, aber war viel zu arbeitsaufwendig und ineffektiv.

Das Problem mit den Survival-Brüdern ist, daß sie sich auf ihre Touren vorbereiten ... und genau deshalb können sie sich unpraktikable Lösungen leisten.
Ich bin jedoch mit normaler Alltagskleidung los, ohne Rucksack, ohne Schlafsack, ohne Zelt, ohne Wasser, ohne Nahrung, oft sogar ohne Geld ... wäre ja viel zu auffällig gewesen, wenn ich da mit voller Survival-Ausrüstung losmarschiert wäre!

Klar ... ich hätte natürlich jederzeit mit den Öffentlichen wieder zurück nach Hause fahren können ... oder irgendwohin, wo es sich halt bequemer schlafen läßt, wie ausgerechnet unter dichten Nadelbäumen den Stamm umarmend und mit Geld war auch das Nahrungs- und Wasserbeschaffungsproblem kein echtes Problem, schließlich gibts gut erreichbare Pommesbuden in Berlin in jedem Wald! Nur ... irgendwie hatte ich dazu allerdings seltenst Böcke ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kühlung in Wüsten (Deckenventilator ?)
BeitragVerfasst: 12.08.2013, 21:05 
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Da gebe ich dir recht, bei solchen Survival-Büchern wird oft zu einem gewissen Stück davon ausgegangen, dass man eine gewisse Ausrüstung dabei hat, es geht ja auch in gewissem Masse um eine rudimentäre Absicherung einerseits, andererseits wird man auf einer Expedition oder so, in der man wahrscheinlich nicht ein Survival-Training als Ziel hat, sondern ein gewisser möglicher Komfort trotz den Umständen, die man auf sich nimmt, dass da halt ein gewisses Mass an Ausrüstung ohnehin schon vorhanden ist.
Gehe ich vom Standpunkt Obdachlose aus, möglichst noch mit der Idee kein Geld, kein Proviant und gar nix, dann braucht es nun mal ganz andere Strategien.

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