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 Betreff des Beitrags: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 28.02.2012, 14:52 
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Mich beschäftigt seit Samstag ein Thema ganz gewaltig.

Wir haben am Samstag lange in der HuSchu diskutiert und geredet. Und zwar war jemand vor Ort um sich einen Welpen anzuschauen.
So vom äusseren Erscheinungsbild muss man wohl erst einmal Schlucken und auch die ganze Art und Ausstrahlung war etwas Gewöhnungsbedürftig.
Um genau zu sein, er war eher so ein Suchti.
Die Art Mensch die irgendwo in der Stadt zusammen hockt und erstmal schön einen hebt, den ganzen Tag lang.
Aber er hatte wohl vorher einen Hund, der jetzt mit 13 Jahren eingeschläfert werden musste und er hat immer alles für diesen Hund getan.
Er hatte immer fressen, medizinische Versorgung. Der Hund war immer mit dabei.
Er ist mit ihm viel unterwegs gewesen und als der Hund noch konnte auch mit ihm Fahrrad gefahren, etc.
Der Trainer aus der HuSchu kennt ihn wohl auch schon länger, auch von der Polizei her, also nicht nur positiv sondern auch die negativen Aspekte seines Lebens.

Möchte man so jemand einen Hund verkaufen? Möchte man so einer Person einen Welpen anvertrauen?

Ich persönlich sage ja, warum nicht. Nur weil dieser Mensch vielleicht nicht so viel Geld hat oder eine (Sucht-)Krankheit hat? Am Beispiel seines letzten Hundes hat er ja gezeigt, das er in der Lage ist einen Hund auch zu führen, mit ihm zu leben und ihm auch etwas zu bieten (Auslastung, Beschäftigung, etc.)

Wie seht ihr das?

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Friedrich Theodor von Vischer


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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 28.02.2012, 15:57 
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Pyramidenspitze
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Ich hab in Berlin etliche Obdachlose, Suchtis aller Couleur, Staatenlose etc kennengelernt, einige mit einem sehr gewöhnungsbedürftigen Lebenswandel. Viele von ihnen hatten Hunde, die weitaus hundgerechter untergebracht waren, wie manch ein gutbehüteter Etagenwohnungshund, trotzdem einige dieser Hunde Wohnungen nicht mal vom Hörensagen kannten. Diesen Leuten würd ich lieber nen Welpen abgeben, wie manch einem Städter, wo ich weiß, daß der mit einiger Sicherheit Schwierigkeiten haben wird, seinen Hund auch nur täglich bis ins nächste Hundeauslaufgebiet zu bringen, geschweige denn sich die Arbeit mit hundgerechter Fütterung und Ausbildung machen wird.

Es gibt jedoch in dieser Gruppe Mensch jede Menge Menschen, die immer nur phasenweise mit ihrem Leben zurecht kommen, gerade bei den Suchtis - und in den Phasen, in denen sie nicht mit sich und der Welt klarkommen, ihren Hund extrem vernachlässigen. Haben diese Menschen keine Hilfe, wo sie den Hund in diesen Phasen unterbringen können, sind sie mit Sicherheit auch nicht die richtigen Hundehalter. Ebenso finden sich etliche Personen gerade in diesen Kreisen, welche deshäufigeren mit dem Gesetz in Konflikt kommen und mehr oder weniger regelmäßig einsitzen - auch hier brauchts wenigstens Hilfspersonen, die in der Lage sind, den Hund in dieser Zeit zu nehmen.
Als Züchter hätt ich es da sehr schwer, herauszufinden, ob ich da meinen Welpen wirklich hingeben wollte - zumal es meist nur schwer möglich ist, herauszufinden, wie zuverlässig die Leute wirklich sind und ob sie tatsächlich eingebunden sind in ein soziales Netzwerk gleich welcher Art, so daß der Hund in jedem Fall untergebracht ist.

Es gibt noch einen für mich wichtigen Aspekt der ganzen Geschichte - etliche Menschen sind erst durch ihr Haustier aus ihrer Misere herausgekommen - das Sorgen für das eigene Tier und das Bewußtsein, Verantwortung zu tragen, hilft ungemein, weiterzumachen und alles zu tun, um selbst aus dem Sumpf rauszukommen - sprichweg beispielsweise als Alkoholiker ne Therapie zu machen und erfolgreich abzuschließen.

Kurzum, ich find das Thema schwer ...

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Marx ist die Theorie
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zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka


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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 28.02.2012, 16:06 
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Was passiert, wenn der Hund eines Mittellosen erkrankt?!

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Tierquälerei beginnt schon bei der Missachtung der natürlichen Bedürfnisse von Tieren.
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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 28.02.2012, 18:02 
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Pyramidenspitze
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Ist für mich pauschal nicht beantwortbar, ich müsste den Menschen wohl erst kennen lernen und die Umstände so weit kennen und dann mein Bauchgefühl entscheiden lassen.

Einem Menschen, der rund um die Uhr betrunken ist, würde ich keinen meiner Schützlinge anvertrauen.

Den Hinweis von Murx finde ich auch gut, dass für die schlechten Phasen jemand da sein müsste, der diese mitbekommt und einspringt.

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Viele Grüße von Anja

mit den Chinchillas Fiene, Rune, Jette und Ole
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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 28.02.2012, 18:42 
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Pyramidenspitze
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Wenn derjenige Hartz IV bekommt, sollten theoretisch die Tierarztkosten vom Staat übernommen werden ... so wie die Hundesteuer auch.
Wie das allerdings in der Praxis läuft - ka!

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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 28.02.2012, 20:26 
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Huhu,

ich manchen Städten gibts ähnlich wie die Tafel auch Einrichtungen für Tiere, wo sie kostenlos Futter bekommen und tierärztlich versorgt werden. Kann man immer wieder in der Sendung "Menschen Tiere und Doktoren" sehen.

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Liebe Grüße

Mcstorm

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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 29.02.2012, 23:02 
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Ja das Thema ist schwierig. Ich denke aber auch wie Murx erwähnte, dass ein Tier viel Halt geben kann, Verantwortungsbewusstsein und dass sie sich wieder fangen und rauskommen.

Kaktus hat geschrieben:
Was passiert, wenn der Hund eines Mittellosen erkrankt?!

Wo ein Wille ist da ist ein Weg. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 05.03.2012, 12:56 
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Danke für eure Meinungen.
Gut man sollte nichts übers Knie brechen und jedem einen Hund verkaufen, aber das hängt ja von der Person ab. Und da unabhängig ob Geld da ist oder nicht.
Auch bei Abhängigen Personen kommt es noch mal individuell auf die Person an.

Wie es ist, wenn man nicht viel Geld hat und der Hund wird krank? Tja das sehe ich wie davX: Wo ein Wille ist....
Ich als normal sterbliche Person könnte mir eine große OP, auch nicht mal eben so leisten. Auch eine 300 Euro Behandlung schüttel ich mir nicht mal eben so aus dem Ärmel, aber wenn es gemacht werden muss bezahle ich das auch.

Jetzt durfte ich mal sehen, wie Menschen mit Tieren umgehen obwohl genug GELD und Zeit vorhanden ist. Obwohl es eine Familie ist die Bodenständig ist und mit beiden Beinen fest im Leben steht.
Der Hund wurde angeschafft und war süß und knuffig und lebte daraufhin die nächsten 8 oder 9 Monate im Zwinger, allein. Es kam mal jemand zum Fütter und Wasser geben und es wurde angeblich auch mal sauber gemacht.
Mir kamen die Tränen.
Der Hund ist angeknackst und auch körperlich angeschrammt. Ein Beispiel, es kann nicht mehr richtig Bellen, seine Stimmbänder sind kaputt o.ä..
Wenn er Glück hat und alles gut läuft, dieser Hund gut ins Training kommt und er wieder entspannt und gesund ist. Darf er in den Polizeidienst gehen. Sollte er dann alle Prüfungen bestehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 06.03.2012, 04:21 
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Gerade das erstaunt mich nicht sehr. Oftmals sind es normale Familien, in denen Haustiere verkümmern müssen. Das Problem, das ich immer mehr sehr, viele Leute haben keine Zeit und zwar nicht nur für Tiere und Mitmenschen, sondern auch allgemein um sich Gedanken zu machen, mal inne zu halten. Da haben m. E. Erwerbslose klar einen Vorteil sofern sie sich nicht von ihren Problemen niederdrücken lassen. Auch sind sie oft mehr auf ihre Tiere angewiesen als so manche gut situierte Familie bei der das Haustier mehr wie das 5 Rad am Wagen ist sprich auch noch mitgefüttert wird.

Auf der anderen Seite, ja, kommt es auch auf die Situation an. Ein Drogensüchtiger beispielsweise wird sein Tier mit seinen Hoch s und Tiefs wohl zeitweise vernachlässigen, was sicher auch nicht gut ist, andererseits kann Verantwortungsbewusstsein helfen, dass solche Leute statt zu fliehen von der Realität ihr Leben wieder in die Hand nehmen. Da wies Murx ja schon auf die Bedeutung des sozialen Netz hin.

Und noch ein Gedanke: Vorurteile. Ich vermute dass ich mich da - trotz allen sachlichen Argumente - schwer täte, den Menschen nicht nach Vorstellungen der Gesellschaft zu beurteilen. Andererseits kennt man den Menschen ist es oft einfacher die Vorurteile zu beseitigen, denn im Grunde sind viele von uns, mich eingeschlossen, keineswegs durchschnittlich und wenn man ehrlich ist, macht gerade das die Sache auch interessant.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 06.03.2012, 09:46 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
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Das Problem mit den Bekannten ist, daß man da oft genug ganz unbewußt sämtliche Augen und Hühneraugen zurdrückt, die man nunmal hat und die ganzen offensichtlichen Baustellen regelrecht ausblendet ... tja, nicht gerade zum Wohle des weggegebenen Tieres ...

Bei einem Abgestürzten (denn um nichts anderes handelt es sich da ja im Allgemeinen bei den Obdachlosen, Suchtis und Co) macht man sich einfach viel mehr Gedanken und guckt lieber 100mal hin, bevor man da ein Tier hingibt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gebt dem Thema mal einen sinnvollen Namen ;)
BeitragVerfasst: 06.03.2012, 10:28 
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Registriert: 16.06.2007, 09:51
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Ich finde das sehr schwierig zu beurteilen, ohne die Beteiligten zu kennen.
Und ich kenne Beispiele aus beiden Ecken:

Einmal der geliebte, unersetzbare Mischling, der bei einem solchen Pärchen (eher Suchtis) lebte - er wurde 18 (!) Jahre alt. Es gibt keinen Nachfolger, denn die Besitzer meinen, daß ein neuer Hund die Lücke nicht füllen kann, und beim Vergleich immer schlecht abschneiden wird.
Man muß natürlich auch dazu sehen, daß sich mit gut gepflegtem Hund oder gut geführtem Hund auch das soziale Spektrum solcher Leute durch Begegnung mit anderen Hundehaltern erheblich erweitert. Was gefährdete Personen eher im sozialen Netz hält, weiter ansprechbar sein läßt und auch eine Sicherung für den Hund darstellt. Die Definition über den Hund wird da sehr wichtig, weil das, so traurig es ist, die letzte Möglichkeit ist, Anerkennung zu bekommen und "normale" Kontakte zu pflegen. Der Hund wird zum Zentrum des Lebens und entsprechend umsorgt. Was ja auch oben schon mehrfach angesprochen wurde.

Zum anderen der Hund, der von Obdachlosen weg-beschlagnahmt wurde und jetzt hier im Viertel lebt, bei einer soliden Frau, die viel Hundeverstand hat. Er ist beschädigt, was sein Verhalten gegenüber Männern angeht, erträgt kaum den Geruch von Alkohol, sein Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden ist eher schwach. Er fürchtet sich vor allem und jedem, und mußte von der jetzigen Besitzerin über Beziehungsübungen regelrecht gezähmt werden.

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Liebe Grüße, Angelika

*allesinddoof*


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