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HF Kraut- und Blattschmaus
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Seite 1 von 1

Autor:  Chinchifan [ 21.02.2013, 23:01 ]
Betreff des Beitrags:  HF Kraut- und Blattschmaus

Hi,

nachdem ich meine Chinchillas ja naturnah ernähren möchte, bin ständig auf der Suche nach geeigneten Kräutermischungen und frage mich bei Folgender, ob man da vorsihtig sein muss wegen dem Grünhafer und Grünmais.. Getriede ist ja kritisch, aber da sind ja dann ,,nur" Pflanzenteile drin, oder? Kann man das bedenkenlos geben?

HF Kraut- und Blätterschmaus ist ein leckeres Ergänzungsfutter für alle Nager und Vögel

Zusammensetzung:

Brennnesselblätter, Löwenzahnkraut, Luzernekraut, Maulbeerbaumblätter, Malvenblätter, Grünhafer Bio, Breitwegerich, Spitzwegerich, Echinaceakraut, Topinamburkraut Bio, Grünmais Bio, Melissenblätter, Pfefferminzblätter, Salbei, Brunnenkresse

Außerdem wollte ich gerne fragen, ob man frische Spinatblätter, wie man sie im Supermarkt von der Salattheke bekommt, auch füttern kann? (Nach langsamer Angewöhnung versteht sich).

Da mein eines Chinchilla schon immer etwas mikrig war und auch schon Hefepilzbefall im Darm hatte, wollte ich noch wissen, wieviel Saaten ein zu dünnes Chinchilla wohl bekommen darf? Keine Mehlsaaten?

Ich bedanke mich für die Hilfe!

Autor:  Kaktus [ 22.02.2013, 03:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

HI

die von dir genannte Kräutermischung wurde von mir extra für unsere Chins zusammengestellt und du darfst sie gerne täglich geben. Ferner gibts dort auch einen reinen Blätter- und Blütenmix:
Blütenmischung: http://www.hansemanns-team.de/xtc/index ... ath=72_425
Blättermix: http://www.hansemanns-team.de/xtc/index ... ath=73_318

Der Stielemix ist als Zusatz auch super: http://www.hansemanns-team.de/xtc/index ... 70_116_260

Bei Getreide gehts nur um das Korn, nicht um das Kraut.

Ölsaaten kannst du geben so viel die Chins wollen und spezielle Mehlsaaten z.B. 1-2 mal die Woche 1 TL bis EL (Paddyreis, Quinoa, Buchweizen, Dari, Hirse und Amaranth)

Spinat kannst du frisch und getrocknet geben.

Autor:  Chinchifan [ 22.02.2013, 17:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Ist ja super. Bin gespannt, was sie zu der MIschung sagen.

Frage mich gerade aber, ob das dann auch wirklich biologische Getreidepflanzen sind, die dort verarbeitet werden, denn Getreide wird ja leider sehr stark gespritzt :-(

Ölsaaten tatsächlich ad libitum? Bekommen sie davon keine Fettleber?
Können die normalgewichtigen Chinchillas auch so viel davon haben, wie sie wollen?

Grüße

Autor:  Kaktus [ 22.02.2013, 18:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Man sollte natürlich schon aufs einzelne Tier achten und wenns dick wird, weniger geben. meine haben mit den Ölsamen aber bisher keine Probleme, nur Jacob darf nur jede paar Tage Samen bekommen, weil er generell ein Mops ist.

ich denke man kann sich bei keiner pflanze sicher sein, woher sie stammte und ob sie unbelastet ist...zumindest der mais ist ja Bio

Autor:  Angel272 [ 23.02.2013, 00:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Also bei der nächsten Bestellung sind die beiden Mischungen auf jeden Fall auf der Bestellliste dabei :)

Autor:  davX [ 24.02.2013, 21:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Brauchen Hefen nicht Kohlenhydrate/Zucker zum Wachsen? Insofern wären Mehlsaaten in der Tat wahrscheinlich keine so gute Wahl. Andererseits heisst es auch, dass es schlecht sei Pilze auszuhungern, da sie dann in den Körper rein gingen. Ich habe da ehrlich gesagt zu wenig Ahnung von den Grundlagen (zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass Pilze mich eigentlich nie so sonderlich interessierten), jedenfalls in der Literatur findet man verschiedene Aussagen.
Allerdings enthalten auch Ölsaaten kleinere Mengen an Kohlenhydrate und insofern denke ich, dürfte man damit nicht so daneben liegen.

Was den Grünhafer und Grünmais angeht, muss man sich bewusst sein, dass es sich hier um unreife Pflanzen handelt, also nicht um Getreide im herkömmlichen Sinne. Auch dürfte der Gehalt an Stärke, Kohlenhydrate etc. nicht so hoch sein. Ich habe allerdings jetzt auch keine konkreten Zahlen zur Hand.

Zitat:
Ölsaaten tatsächlich ad libitum? Bekommen sie davon keine Fettleber?

Nein eine Fettleber bekommen sie nicht vom Fett selbst, sondern wir müssen hier ein bisschen ausholen. Erstens ist das Einlagern von Fett (genau genommen ist es Glykogen) nicht grundsätzlich schlecht, sondern hat, wie auch beim Menschen, einen biologisch wichtigen Grund. Als Nahrungsreserve für magere Zeiten wird es vom Körper gespeichert. In Menschenobhut besteht jedoch die Gefahr, dass es übermässig eingelagert wird und mangels mageren Zeiten können sie die Reserven auch nicht anzapfen und wieder abbauen. Bei der Einlagerung ist zudem wichtig zu wissen, dass Zucker in Form von Glukose oder Stärke (in Getreide vorhanden, ist im Prinzip auch nichts anderes als Glukoseketten, die zuerst im Darm zerkleinert werden müssen zu Glukose und dann wie diese verstoffwechselt werden) nötig ist für die Einlagerung von Fett in der Leber, dem Gewebe usw. Mit anderen Worten in Menschenobhut ist ein übermässiges Angebot an Getreide ein viel grösseres Problem, wobei man kombiniert mit fettreichen Saaten das noch verschärfen kann, denn erst mit den Mehlsaaten zusammen kann auch das Fett effizient eingelagert werden, anderenfalls führt ein hoher Gehalt an Fett in der Nahrung dazu, dass mit zunehmender Menge die Darmpassage beschleunigt wird, sprich es bleibt weniger Zeit zum Aufnehmen der Nährstoffe und zu einer schlechteren Verdauung, was letztlich zu weichem Kot führen kann und dass die Energie zum Verdauuen grösser ist, als die geringe Menge, die bei der schnellen Darmpassage verwertet werden kann, unter dem Strich, das Chinchilla nimmt ab. Es geht hier aber um extreme Mengen, welche wir in der Praxis wohl nie erreichen. Schliesslich ist die Hauptnahrung unserer Chins Kräuter, Blüten usw. also Nahrung die reich ist an verdaulichen Fasern und arm an Stärke, Zucker und andere energiereiche Bestandteile.

Zur Befürchtung, dass die Chinchillas instinktiv zu viele Nüsse oder Ölsaaten fressen könnten, habe ich vor einiger Zeit hier mal einige Fälle zusammengetragen, bei denen Halter gezielt ihren Chinchillas und Degus so viele Nüsse angeboten haben, dass diese soviel fressen konnten, wie sie wollten. In allen fällen verloren die Tiere nach wenigen Tagen das Interesse an den Nüssen oder frassen sie nur noch in geringen Mengen:
viewtopic.php?f=12&t=3723

Hier habe ich zudem das Ganze noch zusammengefasst:
Zitat:
Abstract in German / Kurzübersetzung:
In dem Text hier habe ich einige Beobachtungen mit "ad libitum" Fütterungen von Nüssen und Samen vorgestellt, die wir in diesem Thread hier gesammelt haben:
viewtopic.php?f=12&t=3723

Dabei habe ich die darin erwähnten Beispiele wie folgt kurz zusammengefasst:

1. Ein Versuch mit Walnüssen und Degus (meine Beobachtungen, die ich im englischen Text oben beschreibe und die ebenfalls im Originalthread auf Deutsch nachzulesen sind)
2. Ein Versuch mit Erdnüssen mit Schale und Chinchillas [der Versuch von Angelika/owl]. Die Nüsse wurden nach einer Woche intensiver Fütterung ignoriert. Eine Kontrollgruppe dagegen, die über die gleiche Zeitspanne sie in begrenzten Mengen bekam zeigte keine Änderungen in der Nachfrage und frass sie während der ganzen Zeit gerne.
3. Ein anderer Deguhalter machte ähnliche Erfahrungen mit ganzen Walnüssen und Degus wie ich (vgl. Nummer 1) [Atropa belladonna]
4. Ein anderer Chinchillahalter berichtete, dass er geschälte Haselnüsse einem Chinchilla anbot und sie nach zwei Tagen ignoriert wurden [Erfahrungen von Christina/Murx].
5.Ein Versuch mit Haselnüssen und Degus (er wurde zuerst in einem gut bekannten deutschen Deguforum erwähnt). Die Degus lernten die Nüsse zu speichern/verscharren und sie haushälterisch zu nutzen.

Quelle: viewtopic.php?f=54&t=3914

Im selben Thread gibt es auch eine englische Zusammenfassung der einzelnen Fütterungsversuche:
viewtopic.php?f=54&t=3914

Autor:  Chinchifan [ 26.02.2013, 23:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Hallo Murx,

das ist ja interessant.. aber auch sehr komplex!

Habe ich das richtig verstanden:
Nur Ölsaaten: Die Chins nehmen unter dem Strich ab, da Stoffe fehlen, um das Öl entsprechend ,,umzusetzen". Stattdessen wird der Verdauungstrakt eingeölt, die Nahrung schlechter verwertet und der Kot wird weich.
Deswegen immer, trotz Pilzgefahr, einige Mhlsaaten zugeben?

Wenn mein Chinchilla zu dünn ist, dann muss ich keine ANgst haben, dass die Leber mit den Saaten überfordert ist und er eine Fettleber bekommt?

Danke dir!

Autor:  Kaktus [ 26.02.2013, 23:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

ich sehe keinen Beitrag von Murx?!

Autor:  Chinchifan [ 26.02.2013, 23:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Hoppla, sorry, ist ja auch von David. Danke David. Hatte nur in der Übersicht gesehen, letzter Beitrag von Murx und dann nicht mehr genau geschaut :-)

Autor:  davX [ 27.02.2013, 02:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: HF Kraut- und Blattschmaus

Ja das war ich ;).

Zitat:
Nur Ölsaaten: Die Chins nehmen unter dem Strich ab, da Stoffe fehlen, um das Öl entsprechend ,,umzusetzen". Stattdessen wird der Verdauungstrakt eingeölt, die Nahrung schlechter verwertet und der Kot wird weich.

Ich muss das vielleicht etwas präzisieren. In dem Versuch wurde das Öl einem Nahrungsbrei beigegeben, also es handelte sich nicht direkt um Ölsaaten. Letztere enthalten zudem immer auch einen gewissen Anteil an Kohlenhydrate, wenn auch teilweise recht gering oder überwiegend in Form von Pflanzenfasern.
Das heisst nur Ölsaaten sollte wahrscheinlich schon funktionieren, musst du aber ausprobieren. Es gibt tatsächlich vereinzelt auch Tiere, die offenbar dann abnehmen und ein bisschen Mehlsaaten brauchen, andere jedoch kommen gut ohne aus.

Zitat:
Wenn mein Chinchilla zu dünn ist, dann muss ich keine ANgst haben, dass die Leber mit den Saaten überfordert ist und er eine Fettleber bekommt?

Gute Frage, das erinnert mich nämlich an eine paradoxe Sache, die wir hier mal diskutiert hatten, soweit ich mich da noch richtig daran erinnere. Ich meinte, es kann auch eine Fettleber geben bei ungenügender Nährstoffversorgung und Tiere die hungern. Ich will jetzt nichts behaupten, aber als ich das las, schwirrte mir da etwas im Hinterkopf auf, das mir eben deshalb hängen blieb, weil es so unlogisch tönt. Erwähnt hatte es damals Blasius (Johnny99) und war vermutlich in einer der unzähligen Ernährungs- oder Gesundheitsdiskussionen.
In diesem Sinne kann ich jedoch beruhigen, das wäre dann eher aufgrund einer Extremsituation in Bezug auf Nahrungsknappheit und nicht wegen Ölsaaten. Aber wenn du dir unsicher bist, dann ist es vielleicht schon besser, die Saaten anfangs eher in kleineren Mengen zu geben und die Menge allmählich zu steigern, damit sie sich gewöhnen können.

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