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Bunny Futter http://chinforum.net/viewtopic.php?f=12&t=170 |
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Autor: | davX [ 17.05.2007, 17:24 ] |
Betreff des Beitrags: | Bunny Futter |
Huhu, ich wollte nur nochmals kurz etwas einwerfen. Und zwar bin ich bei einen alten Thread über das Bunny Futter, das damals als gut befunden wurde, auf eine interessante Futterzusammensetzung gestossen. Ich denke allerdings, dass sich die Meinungen da wieder geändert haben könnten... es geht mir aber auch nicht um die Meinungen von damals, sondern würde mich mal interessieren, was ihr zu den Inhaltsstoffen von diesem Futter meint (Murx du nicht, deine Meinung kenne ich ): Zitat: Luzerne, Haferschälkleie, Leinschrot, Sojaschrot, Sojaschalen, Gerste, Hafer, Melasse, Mono-Dicalciumphosphat, Biertreber (3%), Bierhefe (2%), Hornkraut, Schafgarbe, Spitzwegerich, Ampfer, Hornklee, Straußgras, Gänsefingerkraut, Löwenzahn, Huflattich, Weidelgras, Weißklee, Wiesenrotklee, Rotschwingelgras, Wiesenschwingel. Sojaöl.
Quelle: http://www.chin-forum.de/Board/ftopic4287-15.html#38729 ...also mir stechen da so ein paar Zutaten ins Auge, die bei mir Skepsis auslösen. |
Autor: | Weena [ 17.05.2007, 18:37 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo, was mir sofort und ohne Nachdenken/lesen auffällt ist der Spitzwegerich. Soweit ich mich an Gespräche mit 2 langjährigen Großzüchtern erinnere sollte bei Heu auf keinen Fall Spitzwegerich mit drin sein. Warum wieso weshalb - müsst ich jetzt alle meine Unterlagen und Notizen durchsehen - das wollt ihr sicher nicht an einem so faulen Feiertag wie heut |
Autor: | davX [ 17.05.2007, 21:05 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Hallo Brigitte, ja an den Spitzwegerich musste ich auch denken, als ich das durchlas. Allerdings dachte ich, dass das nicht so ein Thema ist. Was für mich eben etwas seltsam wirkt, dass ich beispielsweise bei den Degus Spitzwegerich zu den unproblematischen Pflanzen zähle, die ich neben Gräser und Löwenzahn in grossen Mengen verfüttere und in der Chinszene (vormals schon im CI) lese ich, dass das für Chins nicht gut sein soll. Stimmt das auch wirklich? Ich kann es nicht beurteilen, aber so ohne Begründung auch nicht nachvollziehen. Im Übrigen zählt Wegerich auch zum Speiseplan der Degus. Allerdings gehe ich davon aus, dass in Chile eine andere Wegerichart wächst als bei uns. |
Autor: | Murx Pickwick [ 17.05.2007, 21:19 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Die ganzen Wegeriche einschließlich Spitzwegerich sind für alle Tiere einschließlich Katzen unproblematisch ... auch mich würde interessieren, weshalb das für das Chinchilla nicht gilt. Wäre zumindest außergewöhnlich. Ich würd mich nicht wundern, wenn in Chile auch Wegericharten aus Europa eingeführt worden sind ... |
Autor: | Johnny99 [ 17.05.2007, 21:31 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo Brigitte! Bist Du das? Und wenn ja, wieviele? Weena hat geschrieben: Soweit ich mich an Gespräche mit 2 langjährigen Großzüchtern erinnere sollte bei Heu auf keinen Fall Spitzwegerich mit drin sein.
Sind das dieselben Züchter, auf die sich Claudia im CI berufen hat? Ich kann nur von unseren Tieren berichten, die Spitzwegerich bekamen, das von JR-Farm, 1x pro Woche mit anderen Käutern zusammen: Keine Auffälligkeiten. Im CI wurden ja, wenn ich das richtig zusammenkriege, Gerbstoffe, Saponine und der hohe Calcium-Gehalt bemängelt? B. |
Autor: | davX [ 17.05.2007, 21:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Zitat: Ich würd mich nicht wundern, wenn in Chile auch Wegericharten aus Europa eingeführt worden sind ...
Das wäre möglich. Wie gesagt, ich hatte irgendwo mal was von einer Wegerichart gelesen, die mir nicht bekannt vorkam und dem Namen nach auf mich den Eindruck machte, dass sie aus Südamerika stammen könnte. In der Publikation von Meserve steht bezüglich Wegerich ja bloss "Plantago sp.", was relativ dehnbar ist bezüglich den Arten. Vermutlich waren es verschiedene Arten. |
Autor: | happychins [ 17.05.2007, 21:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Hallo, sind die Großzüchter B. und K.? Dann wage ich die Richtigkeit der Aussage der weitergebenden Person zu bezweifeln.... Soweit ich das vom TA erklärt bekommen habe, sollte man das, wie vieles andere auch, nur in geringen Mengen geben. Aber als giftig kenne ich es nur von Claudia. |
Autor: | kasmodiah [ 17.05.2007, 21:53 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo zusammen, ich habe grad noch mal nachgesehen, was den Spitzwegerich angeht: ist auch bei Agrobs in einigen Produkte zu finden. Meine Chins haben jahrelang bunny bekommen und seit einigen Monaten bekommen sie Agrobs und es gab nie irgendwelche Auffälligkeiten. Bei mir ist das Futter aber raus, ich komm nicht mehr an die Knabberhügel basis dran, nur noch an das "Mix". Und nachdem ich vergeblich versucht habe , nochmal einen Kontakt zur Firma herzustellen, die mir ja auch Unterlagen zu Studien zur Verfügung stellen wollte, bin ich doch ein wenig mißtrauisch... |
Autor: | Weena [ 18.05.2007, 07:15 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hey, natürlich bin ich das Also, Herrn Beck (ich denke mal ich kann hier Namen nennen) kannte ich schon lange vor Claudia über Andrea. Ich habe ihn das erste mal bei einer Schau in Oberkochen getroffen. Ich wollte eigentlich mehr über Topinambur erfahren weil ich das schon ne Weile (auf Anraten des TA gefüttert habe) wissen. Dann ging das Gespräch über zu Heu (habe welches bei ihm gekauft) und er versicherte mir "gutes Heu bestimmt ohne Spitzwegerich". Bei Nachfrage hieß es immer nur "ganz schlecht (Gift) für Chinchillas" Genaue Auskünfte kamen da nicht vielleicht kann ich mich aber auch nur nicht mehr daran erinnern, ist schon ein paar Jahre her. Herrn Keller habe ich auch auf dieser Schau kennengelernt und die Antwort nach Spitzwegerich war die gleiche. Begründung direkt gab es nicht, aber die zwei waren sich einig. Bei meinem Besuch mit Claudia ging es auch um Fütterung, was darf man was nicht. Heu war nicht im Gespräch (weil ausser Luft holen ging nichts) bei der Frage nach Ästen welche ich überhaupt nicht geben dürfte fiel ihm nur die Esche ein. Zu mehr Züchtern habe ich keinen Kontakt - sie sind mir alle soooooo sympatisch ich habe kein Verlangen danach . Claudia kennt in D alle Züchter so weit ich informiert bin, war auch bei allen oder fast allen. |
Autor: | Murx Pickwick [ 18.05.2007, 08:06 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Langsam kommt Licht in die Sache - es ist die gleiche Beobachtung, die Kaninchenzüchter mit Petersilie gemacht haben ... Der Hintergrund: Beide Pflanzen weisen ein besonders hohen Kaliumgehalt bei durchschnittlichem Calciumgehalt auf. Zusätzlich besitzen sie die Eigenschaft, daß sie die Calciumaufnahme fördern (Vermutlich durch den hohen Kaliumgehalt und den hohen Kieselsäuregehalt). Das ist normalerweise eine gute Eigenschaft - aber nicht, wenn man hauptsächlich Pellets füttert, denn in den Pellets ist schon viel zu viel Calcium enthalten! Dazu kommt, Pellets haben einen außerordentlich geringen Wasseranteil, der auch durch Trinken nicht ersetzt wird. Der Harn ist also konzentriert. Und nun kommt es sehr schnell, insbesondere wenn noch Oxalate ins Spiel kommen (Wegeriche enthalten Oxalsäure, in den Pellets ist Vitamin C, welches im Körper zu Oxalsäure umgewandelt wird ... ) zu Urolithiasis! Statt aber nun einfach mal die Pellets als die eigentlichen Verursacher wegzulassen, wird eben der Spitzwegerich weggelassen ... hmmm ... (Gut, bei kommerziellen Züchtern ist das verständlich, wenn sie die Pellets mit Frischkräuterfütterung ersetzen sollten, oder auch nur mit getrockneten Kräutern, würden sie vermutlich nicht mehr viel verdienen, zumal es ja auch keinen Biopelz gibt, den man für den doppelten oder dreifachen Preis an den Mann bringen könnte. Andererseits, Biokaninchenzüchter schaffen es doch auch, ohne Pellets auszukommen ... und die bekommen weniger für ihr Tier wie ein Chinchillazüchter) Noch eine Anmerkung zu den Kräutern. Werden kaum noch Pellets aufgenommen, könnt ihr frische Kräuter der unproblematischen Kräutersorten selbstverständlich ad libitum füttern. Bei getrockneten Kräutern kommt es sehr stark darauf an, wie stark die jeweilige Tierart an getrocknete Kost angepaßt ist, für Kaninchen mit einer Veranlagung zu Urolithiasis z. B. sind getrocknete Kräuter mehr oder weniger tabu, ohne diese Veranlagung vertragen sie es, genau wie Degus auch. Spitzwegerich gehört nicht nur zu den unproblematischen Kräutern, sondern zudem auch noch zu den appetitanregenden und harnregulierenden Kräutern, ist also sehr gesund, auch in großen Mengen und insbesondere bei täglicher Gabe - allerdings nur frisch, getrocknet verliert Spitzwegerich ein Teil seiner Heileigenschaften. Im getrockneten Zustand bleibt eigentlich nur noch die antibakterielle, entzündungshemmende Wirkung des Spitzwegerichs erhalten, was allerdings auch wieder für eine gute Darmgesellschaft sorgen würde. Ein weiterer nicht zu verachtender Vorteil ist der überaus hohe Kieselsäureanteil im Spitzwegerich. Kieselsäure raspelt nicht nur im Verbund mit Cellulose die Zähne ab, sondern katalysiert zudem auch noch eine Menge Stoffwechselwege, so daß es das Hornwachstum, Fellwachstum, Zahnwachstum und Knochenwachstum fördert, ohne zur Calcifizierung zu führen. Genau die Eigenschaft jedoch ist es, die den Spitzwegerich, aber eben auch die Petersilie, bei hauptsächlicher Pelletfütterung zu Urolithiasis führen kann (nicht muß). |
Autor: | davX [ 18.05.2007, 08:55 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
*g* ich glaube auch in der aktuellen Rodentia steht in einem der Grünfutterartikel was über Spitzwegerich, dass dieser problematisch sei. Ich müsste da nochmals nachschauen. |
Autor: | Johnny99 [ 18.05.2007, 10:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Hi! Das ist zwar alles interessant und ggf. auch nicht unbegründet. Aber: Wenn die Bestandteile in absteigender Reihenfolge ihres Anteils aufgeführt sind und Bierhefe schon bei 2% liegt, fällt dann das 0.X bis max 2% Spitzwegerich ins Gewicht? B. |
Autor: | davX [ 18.05.2007, 11:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Zitat: Wenn die Bestandteile in absteigender Reihenfolge ihres Anteils aufgeführt sind und Bierhefe schon bei 2% liegt, fällt dann das 0.X bis max 2% Spitzwegerich ins Gewicht?
...womit wir dann auch bei den anderen Bestandteile wären . Über die wurde bisher noch kein einziges Wort verloren. Z. B. Soja, ich frag mich wie sinnvoll es ist, sowas in ein Futter zu mischen? Gut es ist billig, sogar sehr billig und wird grösstenteils wohl aus Argentinien importiert und ein nicht unwesentlicher Teil davon dürfte genmanipuliert sein. Zumindest in der Nutztierernährung haben wir diese Situation. Dort stellt Soja schon lange ein billiges Tierfutter dar für die Mästung des Schlachtviehs. |
Autor: | Johnny99 [ 18.05.2007, 13:15 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Hi! Och, das kann man aus so unterschiedlichen Blickwinkeln sehen und es erinnert mich an die Pelletanalyse der anderen Art... Allein wenn man bedenkt, dass Pellets - unabhängig vom Hersteller - zu ca. 33% aus Luzerne und ca. 10% Melasse bestehen. Damit hätten wir schon großzügig gerundet die Hälfte. Was auf der Zutatenliste dazwischen steht, macht demnach pro Position ca. 10-33% aus. Und wieviel Positionen/Zutaten sind das so, zB bei den großen, bekannten Zwei? 3-6... Dh. also, dass die Preßlinge zu ca. 80-90% aus Luzerne+Melasse + 3-6 weiteren Zutaten bestehen, behaupte ich einfach mal frech. Den Rest machen lecker Vitamine, eine dubiose, unbekannte Zusatzstoffvormischung und Aminosäuren für schönes, schnelles Fellwachstum aus... Da möchte man sich die Dinger doch glatt selber in die Mikrowelle schieben... Dennoch gefällt mir das Bunny-Futter auf dem Papier weiterhin besser, als die bekannten Zwei, wenn es um pelletiertes Futter geht. Da die Zutatenliste eben länger und abwechslungsreicher ist. Und insbesondere das Hasen-Futter gefällt mir von den Werten her für Chinchillas... B. |
Autor: | Murx Pickwick [ 18.05.2007, 21:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Bunny Futter |
Nun ... sagen wir mal so ... Das Kaninchenalleinfutter von Bunny ist so schlecht ausgewogen, daß bei mir inzwischen vier Patienten ankamen, ihr Leben lang gefüttert mit diesem Futter, um schließlich mit zwei bis fünf Jahren irreparable Schäden davonzutragen ... da sind selbst die Pellets von Muskator noch besser für Kaninchen geeignet, das macht jedenfalls die Kaninchen nicht innerhalb so kurzer Zeit todkrank - oder hab ich nur die Zufälle in die Hand bekommen, die rein zufällig dieses Futter nicht vertragen haben? |
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