hier mal etwas "sensible" Gedankengänge von mir...achtung, das wird auch noch lang!
Zur Vorgeschichte:
Pfötchen und Jill, zwei Standard-Damen gehören zu meinen ersten Chinchillas. Um genauer zu sein, es sind die ersten beiden, die mir von früher (damals 7 Chins) geblieben sind.
Kurz danach kamen Mäusl und Samira dazu. Über diese Gruppe hatte ich bereits berichtet, daher kopiere ich es einfach mal rein:
happychins hat geschrieben:
Pfötchen kam nach mehreren verunglückten Vergesellschaftungsversuchen zu mir. Jill, ihre kleine Schwester, war das einzige Chin, dass sie akzeptierte. Vor allen anderen hatte sie wirklich Panik.
Mäusl war schon immer sehr aufmüpfig und Samira eher die Ruhigere.
Grund für die Vergesellschaftung der 4 war folgender:
Samira und Mäusl kamen als Notfälle mit einem Gewicht von unter 200g zu mir, geschätzes Alter 8-10 Wochen. Ich war der Meinung, sie brauchen ein erwachsenes Chin, dass ihnen Selbstvertrauen, Wärme und Sicherheit schenkt, vor allem aber sollten sie auch typisches Chin-Verhalten lernen.
Pfötchen hatte anfangs immer Angst vor jedem Chin und war extrem menschenbezogen und beinahe übersensibel. Nach ca. 4 Monaten bei mir (bevor die beiden kleinen kamen) war ihr Selbstvertrauen jedoch weitgehend gestärkt. Jill hat niemals in ihrem Leben etwas schlimmes erlebt und liebt jedes Chin.
Die Vergesellschaftung der 4 war von viel Zickigkeit begleitet, aber es gab keinen ernsten Streit.
Bei Pfötchen (die älteste) merkte man angfangs eine grosse Unsicherheit, was sie "mit den Kleinen" machen soll. Jill war genau das Gegenteil, sie war froh, noch mehr zum Kuscheln zu haben.
Die Situation heute, ein Jahr später:
Pfötchen hat sich zum Alpha-Tier entwickelt. Meiner Meinung tat genau das ihrem Ego gut. Sie ist seitdem wesentlich ausgeglichener, ruhiger und weiss sich auch durchzusetzen. Von Angst ist nichts mehr zu spüren. Sie ist heute ein ganz anderes Chin als früher. Ihre Menschenbezogenheit hat sie bis heute beibehalten.
Mäusl und Samira haben in Jill und Pfötchen ihre "grossen" Freunde gefunden und ihre Menschenbezogenheit ziemlich verloren. Sie sind zahm usw, verzichten aber mittlerweile auf menschliche Kuscheleinheiten. Wobei mich das in Anbetracht der harmonischen Chin-Gruppe nicht sehr stört.
Jill ist auch ein wenig aufgeblüht, sie wollte immer mit Pfötchen spielen, aber Pfötchen hat das spielerische Jagen nach ihren Erfahrungen immer falsch interpretiert. In Samira hat sie eine perfekte Partnerin gefunden. Da wird gespielt und um Knabberäste und die besten Plätze im Käfig gerangelt
Was dennoch auffällig ist:
Obwohl die 4er-Gruppe wunderbar funktioniert, das Schwestern-Band zwischen Pfötchen und Jill bleibt bestehen. Man sieht sie oft zusammen in einer Ecke sitzen, sie putzen sich gegenseitig, und "unterhalten" sich. Da darf auch keiner stören.
Wenn es doch mal Gezicke gibt, geht Pfötchen als Alphatier dazwischen und hält immer zu Jill.
Leider zerbrach diese Gruppe ca. 9 Monate, nach dem ich obiges gepostet hatte. Mäusl wa krank, sie musste eine schwere OP mitmachen. Die 3 nahmen sie zwar wieder auf, aber wirklich harmonisch war es nichtmehr. Es kam immer wieder zu Rangeleien. Mäusl zog also zu Benito (sie ist steril) und ich lies meine 3 Mädels zusammen.
Durch den Weggang von Mäusl geriet die Gruppe allerdings noch mehr aus dem Gleichgewicht. Tagsüber wird zwar gekuschelt, aber nachts fliegt auch Fell. Und das nicht zu knapp. Keiner der 3 hatte jemals Bissverletzungen, aber dazu möchte ich es nicht kommen lassen.
Meine Erklärung für das Brechen der Gruppe:
Pfötchen und Jill sind nach wie vor ein Herz und eine Seele. Samira und ich waren uns nie besonders "sympathisch". Ich mag sie von Herzen gerne, aber sie kann mich nicht leiden, seit ich sie habe - die Behandlung damals mag mit ein Grund dafür sein. Samira bekommt natürlich auch mit, dass Pfötchen hier spezielle Rechte hatte - und sie gerät immer wieder mit Pfötchen aneinander. Dies führt dazu, dass Pfötchen angefangen hat, Jill vor Samira zu beschützen, obwohl Samira der Jill nie was getan hat. Alles in allem keine Gruppe, die ich zusammen lassen möchte. Da Pfötchen und Jill schon immer zusammen waren und das auch bleiben werden, bleibt Samira "übrig".
Eine Vg mit einer meiner bestehenden Gruppen ist bei Samira unmöglich. Nicht, weil Samira so schierig wäre, im Gegenteil, sie ist sehr dankbar, sondern weil Samira dauerhaft der Meinung ist, ich tue ihr irgendwas an.
Es bleiben mir also 2 Möglichkeiten:
Ich gehe los und kümmere mich um einen neuen Partner für Samira oder ich gebe sie schweren Herzens in ein Zuhause, in dem sie sich wohl fühlt. Denn sie hat kein Problem mit Menschen...nur mit mir. Sie mag meine Eltern, sie mag meinen Mann, sie mag sogar meinen Besuch. Nur mich eben nicht.
Hinzu kommt bei meiner Entscheidungsfindung natürlich auch, dass unter einer weiteren Gruppe die bestehenden Gruppen leiden würden, was Auslauf und Zeit betrifft.
Nach mehrmaligem darübr schlafen habe ich mich also entschieden, dass es für Samira wohl das Beste ist, wenn ich sie in ein neues Zuhause bringen, wo sie ihrem Menschen vertrauen kann. Dass das neue Zuhause natürlich gewisse Anforderungen erfüllt, versteht sich von selbst.
Früher habe ich mich immer über die Leute aufgeregt, die Chins "abschieben", weil sie mit ihnen nicht klarkommen. Samira hat mir gezeigt, dass man manchmal loslassen muss - auch wenn man irgendwie gar nicht möchte...
Kennt ihr ähnliche Situationen?Statistik: Verfasst von Gast — 06.05.2007, 23:45
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