ich studiere schon länger über dieses Thema nach. Ein Problem bei Tomate, Erdbeeren, Paprika und Co ist, dass wenn die Pflanzen nicht direktes Sonnenlicht haben, wenigstens für einige Stunden pro Tag, dann wird das mit den Früchten nichts. Die Tomaten werden nicht süss, ebenso Erdbeeren, Paprikas usw. Viele Pflanzen wachsen auch nur an der Sonne gut und sobald sie etwas abgeschattet sind, machen sie lange Triebe, um schnell ans Licht zu wachsen.
Problem: schattige Balkone
Wer jetzt aber in einer Wohnsiedlung wohnt, die gedeckte Balkone hat, welche bei den unteren Stockwerken nur gerade die vordesten 50 cm oder so richtig Sonne bekommen, der muss sich etwas überlegen, wie er den Rest des Balkons gestalten will. Ebenso wer zum Beispiel einen Nordbalkon hat oder sonst einen Balkon, der wenig Sonne bekommt, der muss sich überlegen, was er damit anfangen will.
Der Wald als Inspiration
Ich habe dieses Jahr entdeckt, dass Knollenziest sehr gut im Halbsschatten wächst. Eigentlich ist es nicht erstaunlich, sind doch Zieste eher Waldbewohner. Dadurch und weil ich dieses Jahr öfters mal durch Wälder wanderte und mir dabei auch Gedanken machte, kam mir die Idee, dass der Lebensraum Wald eigentlich eine gute Inspiration sein könnte für die Pflanzenwahl bei eher schattigeren Teilen des Balkons. (Für den Garten gilt das natürlich auch oder Terasse usw.)
Da kam mir ein weiterer Kandidat in den Sinn, der bei mir nicht so recht kommen wollte, die Glockenblume. Ich hatte eine im ersten Jahr auf dem Balkon, sehr sonnig im Standort und die hielt es nicht länger als ein Jahr aus. Vermutlich wäre auch da ein etwas schattigerer Standort besser gewesen. Da ein Balkongarten entweder einen gewissen Nutzen bieten sollte (Nutzpflanzen, Beerenpflanzen, Esskräuter, Futterpflanzen) oder zumindest optisch ein bisschen was hergeben sollte (zum Beispiel in Form von Farbtupfern blühender Pflanzen), schränkt sich die Auswahl ein, denn vieles was im Wald wächst, wuchert entweder recht stark (Springkräuter, Giersch usw.) oder hat einen geringen Nutzen für einen Balkongarten. Zu den Ausnahmen zählen könnte man eben unter anderem die Zieste, die Glockenblumen, womöglich wäre auch Sauerklee eine interessante Wahl, Gräser sind auch teils recht unkompliziert, Bärlauch wäre vielleicht auch noch interessant, zumindest für den Eigenanbau (Menschennahrung/Menschengewürzkraut). Dekorativ wären unter anderem Schlüsselblumen.
Und natürlich gäbe es viele Pflanzen, die noch eine genauere Betrachtung wert wären und womöglich würde sich da dann noch die eine oder andere Pflanze finden.
Einfach mal ausprobieren / Fazit
Aber nochmals zusammengefasst, wenn man den Balkon optimal mit Pflanzen nutzen möchte, sollte man darauf achten, was die Lichtverhältnisse auf dem Balkon sind, welche Standorte eher trocken und welche eher feucht sind (wobei man da berücksichtigen muss, dass der Pflanzenwuchs das Kleinklima wiederum beeinflusst, ebenso die Topfgrösse, der Wasserverbrauch der darin wachsenden Pflanzen und das Feuchtigkeitsspeichervermögen der Töpfe und der Erde. Die Wahl der Pflanzen sollte dann auch nach diesen Aspekten berücksichtigt werden. Dabei wird man wohl schnell merken, dass viele Nutzpflanzen und Kräuter sonnige Standorte brauchen. Wer sich aber mal Gedanken macht, was so alles im Wald wächst und bei welchen Lichtverhältnissen dort es wächst, der wird auch Antworten bekommen, was sich unter Umständen in den dunkleren Bereichen des Balkons noch wohl fühlen könnte. Natürlich muss auch da nicht alles miteinander harmonieren und die Wahl von nützlichen, schönen oder praktischen Pflanzen erfordert auch wieder etwas Experimentierfreude und Zeit, die richtige Wahl zu treffen.
Apropos, Bambus wächst auch im Unterholz von Wäldern, zumindest der chilenische und argentinische Bambus, der dort in den valdivianischen, kühlen Regenwäldern wächst. Und wenn man die Sache noch etwas weiter denkt, so wären vielleicht auch Farne und Pilze eine interessante Sache, erstere wären zumindest dekorativ, letztere gibt es mittlerweile als Starterkits teilweise zumindest iher in der Schweiz in Supermärkten zu kaufen. Wobei auch bei den Pilzen dürfte der Ertrag wohl eher weniger die Motivation sein, denn bei so wenig Platz, wie man es üblicherweise auf Balkonen hat, dürfte die Ausbeute eher gering ausfallen. Aber auch Pilze können dekorativ wirken.Statistik: Verfasst von davX — 09.08.2016, 23:28
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