Quote:
Die Knollen der Topinambur wurden frü-
her auch als Pelztierfutter verwendet. Ich selbst
habe dies nie getan, habe dazu also keine
Erfahrung. Aus den zucker- und kohlenhydrat-
reichen Knollen wurde übrigens auch Schnaps
gebrannt. Die Knollen wurden geschabt und
besonders den Jungtieren als Zusatznahrung
gegeben. Nager fressen die Knolle auch roh.
Der Gehalt der Knollen ist ähnlich dem
von Kartoffeln und Zuckerrüben. Sie sind ge-
haltvoller als Mohrrüben oder Futterrüben.
Der Zuckergehalt (bzw. Kohlenhydratgehalt,
Stärkegehalt) der Knolle tritt meist in der
Form von Alantstärke auf (lnulin, nicht zu
verwechseln mit Insulin!). Die Verdauung die-
ser Stärkeart bedarf des Fermentes Inulase.
Wird den Tieren zu viel von der Knolle gege-
ben, treten Blähungen auf. da sie nicht über
genügende Mengen des Femientes verfügen.
Da beim Zerkleinern der Knolle selbst jedoch
Inulase frei wird, beugte man dem vor. indem
man die Knolle raffelte und bei warmer Tem-
peratur (bis zu 40 Grad) eine Zeit lang stehen
ließ. sodass sich genügend Inulase entwickelte,
Länger als drei Tage soll das so zubereitete
Mus nicht aufbewahrt werden, weil es dann zu
säuern und zu gären beginnt. Ein Übermaß an
Verfütterung soll unzuträglich sein, so daß nur
kleinere Gaben gereicht werden sollten. Wer
heute über gute Futterquellen verfügt, wird
jedoch kaum auf den Gedanken kommen, auch
noch die Knolle von Topinambur zu verfüt-
tem. Schließlich sei noch erwähnt, dass aus den
Knollen auch ein Mehl gewonnen wurde, das
als "Aufzuchtmehl" eingesetzt wurde.
So stand es fachsimpelnd in der ChinchillaPost, der fachlichen Fachzeitschrift von Fachmännern und Fachfrauen vom Fach. Ausgabe 6/99, Grünfutter als Zusatzfutter - Nachtrag zu Topinambur, Ulbricht, I.Statistik: Verfasst von Johnny99 — 13.12.2008, 17:42
]]>