So meinte ich das
Ableiten der Wärme über die Füße und Ohren.Statistik: Verfasst von Wollmäuse — 01.06.2011, 07:20
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Und ja, du hast recht, Chinchillas führen ihre Körperwärme über Füße und Ohren ab - aber das tut der Fennek auch, und dennoch kann er an den Pfotenballen schwitzen.
Auch Giraffengazellen können schwitzen - sogar am ganzen Körper ... und dennoch leiten sie ihre Körperwärme hauptsächlich über Ohren und ihre langen Beine ab. Das eine schließt das andere nicht aus.
Statistik: Verfasst von Murx Pickwick — 31.05.2011, 23:08
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FALSCH
Soweit ich weiß, geben sie die Wärme über die Füßchen und über die Ohren ab.
Statistik: Verfasst von Wollmäuse — 31.05.2011, 20:32
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Ich nehm mal Wehner, Gehring (2007): Zoologie. Thieme Verlag zur Hilfe ... der unterscheidet nämlich folgendermaßen:
Merokrine Drüsen: Drüsen, welche wässrige Sekrete in kleinen Mengen abgeben, ohne daß die Drüse selbst dabei beschädigt wird.
Schweißdrüsen sind immer merokrine Drüsen, aber auch die Kasein-Drüsen in den Zitzen sind merokrine Drüsen.
Apokrine Drüsen: Drüsen, welche große, eiweißhaltige Proteintropfen abgeben. Dazu wird ein Teil der Drüsenzelle abgeschnürt und mit abgegeben. Gute Beispiele sind Duftdrüsen und Milchdrüsen.
Holokrine Drüsen: Die gesamte Drüsenzelle geht im Sekret auf, die Zelle geht dabei drauf und muß ständig neugebildet werden. Das Sekret selbst ist oft stark fetthaltig. Ein gutes Beispiel hierfür sind Talgdrüsen.
Die apokrinen Schlauchdrüsen sind also nach diesem Standardwerk der Zoologen keine Schweißdrüsen, sondern irgendwas anderes, genau genommen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Duftdrüsen und, wenn sie in den Zitzen liegen, Duftdrüsen und Milchdrüsen.
Und nun macht auch die Behauptung, daß Chinchillas keine Schweißdrüsen besitzen, Sinn ... denn, weder Schweine, noch Nager, noch Kaninchen besitzen merokrine Drüsen an anderen Stellen, wie in den Zitzen, es handelt sich am übrigen Körper immer um apokrine Drüsen oder holokrine Drüsen. Da Schweißdrüsen jedoch immer merokrine Drüsen sind (nach Definition des Standardwerkes Werner/Gehring, Zoologie), haben Chinchillas, die zu den Nagetieren gehören, auch keine Schweißdrüsen.
Das schließt allerdings nicht aus, daß sie andere Drüsen haben, wie beispielsweise Milchdrüsen, Duftdrüsen oder Talgdrüsen!
Milchdrüsen hat jedes Säugetier, Säugetiere sind sogar über die Milchdrüsen definiert!
Duftdrüsen hat auch jedes Säugetier, bei den Nagern sind sie sogar extrem ausgebildet, jedoch nicht in gleicher Verteilung über die Haut (bei keinem Säugetier sitzen die Duftdrüsen in gleicher Verteilung am Körper, es gibt immer einige Regionen, wo mehr davon sitzen und weniger davon sitzen - anders Schweißdrüsen, die sind gleichmäßig über den Körper verteilt). Bei Nagern sehr häufig sind Perinealdrüsen in unmittelbarer Nachbarschaft der Geschlechtsteile, Fußballendrüsen, Kinndrüsen und Rückendrüsen.
Der Eigengeruch, der Körpergeruch, sämtliche Duftmarken zur Reviermarkierung etc werden größtteils über diese apokrinen Drüsen, genauer gesagt, über Duftdrüsen, bestimmt. Hier ist also höchstens noch die Frage, wo genau die Duftdrüsen beim Chinchilla liegen ...
Da es auch apokrine Drüsen gibt, die weder Duftdrüsen noch Milchdrüsen sind, wirds leider mit der Aussage von REES (1963) schwierig ... welche Funktion haben die von ihm gefundenen apokrinen Drüsen?
Talgdrüsen hat definitiv jedes Säugetier, denn irgendwie muß die Haut gefettet werden, damit sie geschmeidig bleibt. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Leder immer wieder gefettet werden muß, es wird sonst irgendwann hart und brüchig und verliert seine Ledereigenschaften. Im Leder können das die Talgdrüsen halt nicht mehr übernehmen, weil sie funktionsuntüchtig sind bzw eh beim Gerben entfernt werden.
Ein Säugetier ohne Talgdrüsen wird nicht mal ein paar Wochen leben, da die Haut austrocknen und absterben würde - ohne Haut kein lebendes Säugetier.
Geht man jedoch nach anderer Definition, sind sowohl merokrine Drüsen, als auch apokrine Drüsen, Schweißdrüsen ... und damit hat ausnahmslos jedes Säugetier, auch Chinchillas, Schweißdrüsen!
Schwitzen können sie dennoch nicht, denn mit Duftdrüsen läßt sich nunmal nicht gut schwitzen, dafür sitzen diese Duftdrüsen viel zu unregelmäßig über den Körper veteilt ...
Hier mal eine Darstellung der Funktionsweise der merkokrinen Drüsen, apokrinen Drüsen und holokrinen Drüsen mit der Definition, daß alles, was in der Haut so an Drüsen rumsitzt und keine Talgdrüse ist, eine Schweißdrüse ist, auch die Duftdrüsen:
Département de Médecine, Unité d'Anatomie; Université de Fribourg: Exokrine Drüsen
Ich finde diese zweite Art der Einteilung sehr problematisch, denn, wenn alles, egal ob Duftdrüse oder merokrine Drüse oder ka, was für eine Drüse, nur weil es in der Haut sitzt und keine Talgdrüse oder Milchdrüse ist, eine Schweißdrüse ist, wie bezeichne ich dann die Drüsen, welche das Schwitzen ermöglichen?
Statistik: Verfasst von Murx Pickwick — 31.05.2011, 12:47
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Johnny99 hat geschrieben:
Talgdrüsen - haben die nicht alle Lebewesen? Dienen die nicht eigentlich dazu, daß die Haut nicht austrocknet?
Dazu:
Chinchillas schwitzen nicht und verfügen nicht über Talgdrüsen, die Fette produzieren würden, um das Fell wasserabweisend zu machen.
Quelle: Chinchilla InfoSeite
Ist so natürlich Bullsh*t und somit ein weiterer Myth!
Richtiger, differenzierter wäre es zB sowas zu verwenden/zitieren:
Quote:
Uneinigkeit besteht in der Frage, ob Chinchillas Talgdrüsen oder "Schweißdrüsen", richtiger apokrine Schlauchdrüsen, besitzen. EGEN und ERNST (1987) behaupten, dass [...] sie weder Talgdrüsen noch apokrine Drüsen besitzen. Im Gegensatz dazu steht die Auffassung von REES (1963), der nach histologischen Untersuchungen überall am Körper - besonders an den Fußballen - sowohl apokrine Drüsen als auch Talgdrüsen beschreibt. [...] In vergleichenden Untersuchungen an drei Vertretern der Familie Chinchillidae zeigt SEELE (1968), dass keiner der drei (unter ihnen auch ein Chinchilla lanigera) in den Bereichen von Schulter und Oberschenkel apokrine, wohl aber eine Vielzahl relativ kleiner Talgdrüsen besitzt.
In einer etwas genaueren Beschreibung der Lokalisation der Talgdrüsen führt WILCOX (1950) aus, dass jeder Leithaarfollikel von einer separaten, eigenen Talgdrüse versorgt wird, während drei oder vier weitere Talgdrüsen insgesamt für die lateralen Gruppen des Verbundfollikels zuständig sind.
Eidmann, S. Untersuchungen zur Ätiologie und Pathogenese von Fellschäden beim Chinchilla Vet. Diss., Hannover 1992In einer etwas genaueren Beschreibung der Lokalisation der Talgdrüsen führt WILCOX (1950) aus, dass jeder Leithaarfollikel von einer separaten, eigenen Talgdrüse versorgt wird, während drei oder vier weitere Talgdrüsen insgesamt für die lateralen Gruppen des Verbundfollikels zuständig sind.
Wilcox wird mit
Quote:
Each group of hairs has 1 arrector pili muscle. Guard hairs
have their own sebaceous glands, whereas 3 or 4 other glands serve
all hairs of a lateral group. Solitary hairs are found as vibrissae or
on tail and pinnae. Follicular layering is found only in vibrissae
(Wilcox 1950).
ebenfalls in MAMMALIAN SPECIES - Chinchilla laniger, Angel E. Spotorno et al. zitiert.
Auch in "Stress-induced Cushing's syndrome in fur-chewing chinchillas" wird von Atrophie der scheinbar vorhandenen Talgdrüsen (sebaceous gland) gesprochen.
Statistik: Verfasst von Kaktus — 31.05.2011, 11:20
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Statistik: Verfasst von Kaktus — 31.05.2011, 10:37
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