Ringelblumen enthalten solch problematische Stoffe, wie Cumarine und größere Mengen Saponine. Immerhin machen Saponine bis zu 10% der Trockenmasse aus! (Selbst Efeu enthält nur 5 - 8% der Trockenmasse Saponine)
Wenn man mal in giftige und ungiftige Pflanzen einteilen will, sind Ringelblumen giftiger wie der Gift-Hahnenfuß, der an problematischen Stoff einzig Protoanemonin bieten kann - und das noch in einer vergleichsweise geringen Menge!
Selbst wenn man mal in eine andere recht gefährliche Gruppe reingeht, die Wolfsmilchgewächse, kann sich Ringelblume mit den weniger giftigen Vertretern dieser Gruppe durchaus messen lassen ...
Wenn also die Heilwirkung solcher Pflanzen nicht gebraucht wird, dann werden solche Pflanzen auch zuverlässig liegengelassen - das ist Natur. Und gerade Chinchillas sind da sehr piensig und mäklig, was die Futterpflanzen angeht. Sie wollen maximale Nähr- und Heilwirkung bei möglichst keiner Nebenwirkung.
Selbst, wenn Chinchillas Ringelblumen brauchen, tasten sie sich ganz, ganz langsam da ran.
Meist werden nur die Blüten gefressen, da der Wirkstoffgehalt der problematischen Wirkstoffe sehr viel geringer ist und mehr Carotinoide enthalten sind. Selbst wir Menschen nutzen von der Ringelblume nur die Blütenköpfe und die Zungenblüten - und zudem auch noch sehr häufig nur zur äußeren Anwendung.
Die Ringelblume ist eins der Paradebeispiele, daß die Einteilung in Futterpflanzen und Giftpflanzen eigentlich schwachsinnig ist ... Pflanzenfresser können ihre Wirkung sehr gut erlernen und einschätzen, der Geschmack dieser Pflanze warnt sehr stark und sehr gut, es passiert einfach mit der Ringelblume so gut wie nix, trotzdem sie "giftiger" ist wie Gift-Hahnenfuß und scharfe Wolfsmilch.
Die Heilwirkung dagegen gerade der Ringelblume ist sprichwörtlich ... es gibt wohl kaum eine Pflanze, die sowohl frisch, als auch getrocknet ohne Schaden angewendet werden kann, die derartig stark entzündungshemmend wirkt. Dazu kommt eine sehr starke krampflösende Wirkung aufgrund der Cumarine, Saponine und Schleimzucker. Ringelblume gehört zu den wenigen Pflanzen, welche die Wundheilung beschleunigen, es wird vermutet, daß hier hauptsächlich verschiedene ungewöhnliche Triterpene und Flavonoide verantwortlich ist - tatsächlich sind wohl etliche dieser Wirkstoffe ihrerseits wiederum entzündungshemmend und sie hemmen das Wachstum von Bakterien.
Da die heilenden Bestandteile der Ringelblume ausgerechnet auch ihre giftigen Bestandteile sind, hilft es nicht mal, aus der Ringelblume kleine, runde Pillchen zu drehen - entweder sind die nämlich dann giftiger, wie die Ringelblume selbst, oder aber sie sind weniger wirksam, weil man die giftigen Wirkstoffe eliminiert hat ...Statistik: Verfasst von Murx Pickwick — 04.06.2011, 10:58
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